Nach meinem zwar langen, jedoch schlussendlich gescheiterten Jakobsweg dachte ich mir, dass ich mir wieder mal etwas Gutes leisten sollte, fernab von miesen Betten, schnarchenden Zimmergenossen und dürftigem französischen Essen. So beschloss ich, einige Wochen nach meiner Rückkehr in den kulinarisch noch viel dürftigeren Philippinen einen Aufenthalt in Thailand und Malaysia zu machen.
So mache ich mich Anfangs August auf den Weg und fliege direkt von meinem Wohnort Cebu via Kuala Lumpur nach Pattaya, oder etwas diskreter ausgesprochen, den Flughafen U-Tapao Rayong. Es ist auch tatsächlich nicht so wie ihr denkt, das Nachtleben und die dazugehörigen Pattaya-spezifischen Leckerbissen (oder wie auch immer) gehören tatsächlich nicht zu meinem Programm. Viel lieber geniesse ich den Blick von meinem Hotelzimmer aus auf die ganze Bucht von Pattaya, tue mich göttlich in einer der unzähligen Restaurants oder laufe einfach gedankenverloren auf der Promenade dem Meer entlang. Was für ein Kontrast zu meinem einfachen Pilgerleben oder all den billigen Plastikstühlen meines noch-Gastlandes (mehr folgt ja auch bald zu diesem Thema).
Nach 10 Tagen geht meine Reise weiter nach Bangkok, wo ich während fast 3 Wochen ein Zimmer im 34. Stock mit Blick auf den Fluss Chao Phraya bewohne. Per Boot wird man hier vom Hotel aus an die nächste Bahnstation gefahren. In der Tat fühle ich mich wie in den Ferien und bin während meiner ganzen Zeit hier in Thailand begeistert von den Leuten, die mir nicht so positiv in Erinnerung waren. Immerhin habe ich in den Philippinen gelernt wie man in Asien auf Leute zugeht und so hilft das sicher bei meinen Begegnungen. Was für ein Kontrast zu den Philippinen ! Ohne hier ins Detail zu gehen (bei Nachfrage gibts mehr) komme ich hier schon zur Einsicht, dass das ganze Paket für mich hier in Thailand einfach besser stimmt als in meinem jetzigen Gastland, sowohl kulturell, sozial, kulinarisch, infrastrukturell, ökologisch, mental, interpersonell, künstlerisch oder logistisch. So langsam setzt es sich bei mir in den Kopf, im nächsten Jahr den Wechsel zu wagen. Lediglich mit den höheren Temperaturen tue ich mich leider schon schwer, trotzdem habe ich mehr draussen gegessen als je in den Philippinen (wo es halt ausserhalb der klimatisierten Malls auch nichts gibt...).
Der Abschied von Bangkok und Thailand fällt mir schwer, trotzdem freue ich mich auf einen Monat in Malaysia. In Kuala Lumpur folgt dann bezüglich meiner Unterkunft der absolute Höhenflug, denn mein Logis ist sage und schreibe im 47. Stock. Wenn ich direkt auf die Strasse runterschaue wird es mir echt schwindlig. Dass natürlich die Petronas Towers zu sehen sind muss ich ja wohl nicht erwähnen, für mich (vor allem beleuchtet) noch immer einer der tollsten Türme weltweit. Doch trotz dieses Himmelslogis ist der Wechsel von Bangkok nach Kuala Lumpur eher ein Rückschritt auf der ganzen Linie. Man merkt halt schon dass die Filipinos und die Malays offensichtlich verwandt sind.....und das zeigt sich wirklich umfassend und ist ein grosser Unterschied zu den Thais. So esse ich halt vor allem chinesisch und entdecke einige wirklich sensationelle japanische Restaurants.
Zum Abschluss meiner zweimonatigen Reise fahre ich mit dem Zug noch nördlich nach Penang und verbringe als Höhepunkt 10 Tage in einem edlen Kolonialhotel direkt am Meer, natürlich mit Meeresblick...Obwohl das Meer richtig schmutzig ist geniesse ich es auf meinem Grossvaterstuhl zu sitzen, ein Buch über mein neues Interesse an Astrophysik und Kosmologie zu lesen (auch wenn nicht mehr so nah an den Sternen wie im 47. Stock) und natürlich...neben einem tollen chinesischen Nachtmarkt japanisch zu essen.... Leider gefällt mir aber Penang als Ganzes nicht mehr so gut wie auch schon, denn vieles an der Küste ist verbaut mit, so wie es mir scheint, spekulativen Condo Towers...viele Units, jedoch keine Leute die da wohnen...So ist es an einigen Orten völlig zugebaut, jedoch gibt es kaum Leute und die Malls sind fast menschenleer. Batu Ferringhi ist schmuddelig und ohne richtig schönen Strand, das Meer ist auch hier schmutzig und nicht mehr einladend.
Nach 2 Monaten Stadt und Meer fliege ich wieder zurück nach Cebu und bin mir schon ziemlich sicher, dass 2017 das Jahr werden wird, wo ich nach Thailand umziehen werde.... den genauen Ort muss ich noch evaluieren, aber ich denke im November geht es wieder los um genau das herauszufinden, so wird es mal nach Chiang Mai gehen. Aber ob ihr wollt oder nicht, Pattaya ist durchaus auch ein Wohnort wert, einfach weg von der walking street oder diesen Horden chinesischer Touristen, die wie grosse Heuschreckenschwärme das Land abfressen und es verstehen, durch ihre Masse einem Ort auch noch den letzten Charme zu rauben.
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Aussicht auf die Bucht von Pattaya |
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Botanischer Garten ? - nein das Innere des Hotels.... |
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die neuste Attraktion in Bangkok - Maha Nakhon |
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Bangkok by night |
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Aussicht auf Bangkok vom Bett aus.... |
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das nächste Gewitter ist im Anzug.... |
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personalized servce à la Thailand.... |
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Aussicht auf Kuala Lumpur |
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nach dem Gewitter in Kuala Lumpur |
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Petronas Towes by night |
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Malls müssen nicht immer eine Goldgrube sein....hier in Georgetown.... |
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interessanter Bericht in der Zeitung in Georgetown......Mentalitätenunterschied.... |
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Japanisch Essen in Kuala Lumpur.... |