24 March 2008

12. Indienreise 1 / trip to India 1

12. Meine Indienreise (18. Februar – 7. April 08)

So nun habe ich mir einen ersten Reisetraum erfüllt, und zwar eine längere Reise nach Indien, hauptsächlich durch den Bundesstaat Rajasthan. Vorbei sind die Zeiten, in denen ich innerhalb von 3 Wochen durch ein Land gerannt bin und die Sehenswürdigkeiten des Lonely Planet Reiseführers abgeklappert habe, so dass ich wieder rechtzeitig zum Arbeitsbeginn zurück in der Schweiz bin.

Leider habe ich nicht allzuviel Zeit gehabt, um diesen Reisebericht zu meiner vollsten Zufriedenheit zu erstellen, doch ihr seht ja später in diesem Blog, welches nächste Abenteuer schon auf mich wartet.


Meine Reise
Während 7 Wochen bin ich durch Indien gereist. Nach dem Start in New Delhi (sorry ich weiss leider noch nicht wie man eine Karte in diesen Blog integriert) reiste ich nach Agra, wo ich unter anderem den weltberühmten und atemberaubenden Taj Mahal besuchte. Jedoch auch die von den muslimischen Mughal Herrschern gebaute Festung Fatehpur Sikri, die wegen Wassermangels nie bewohnt werden konnte, war ein Abstecher wert. Danach gings in den Bundesstaat Rajasthan, wo ich die nächsten 4 Wochen verbrachte und die Hauptsehenswürdigkeiten besuchte. Zuerst in Jaipur (die als pink city bekannte Millionenstadt), dann zum heiligen Ort Pushkar, wo gemäss der Sage ein See entstanden ist, weil ein Lotusblatt, das Brahma zufällig fallen gelassen hat, hier auf die Erde getroffen ist und ein See hat entstehen lassen.
Weiter ging die Fahrt nach Bundi, einer gemäss Reiseführer geruhsamen Stadt. Leider war es nicht viel weniger hektisch als zuhause in Manila, jedoch gab es in der Festung einige wunderschöne originale Wandmalereien zu entdecken.
Nach Bundi gings per Bus nach Udaipur, dessen weisses Prachthotel auf dem See aus dem James Bond Film “Octopussy“ bekannt geworden ist. Noch heute spürt man diese Atmosphäre, besonders wenn man sich abends den Film selbst ansieht. Auch das Boot aus dem Film ist noch dort, leider sind die schönen Frauen, die das Boot gerudert haben, zusammen mit Mr. Bond verschwunden (oder haben sich in meterlange Saris eingepackt...). Von Udaipur habe ich einen Abstecher zu den wunderschönen und sehr eindrucksvollen Tempeln in Ranakpur gemacht, die von den Menschen der Religion der Jain im 14. Jahrhundert gebaut worden sind. Das Einzigartige ist, dass jede der 1444 Säulen, die im Haupttempel stehen, anders aussieht.
Von Udaipur ging es dann mit dem Bus zur Bergstation Mount Abu, die endlich wieder mal etwas atmosphärische Erfrischung brachte. Mount Abu ist bekannt als Flitterwochenparadies der jungen Leute aus dem südlich gelegenen Bundesstaat Gujarat. Das spannende war, in gar nicht voyeuristischer Weise die jungen Paare zu beobachten, die sich nach der arrangierten Heirat und noch nie zu Zweit zusammen gewesen waren, das erst Mal näher kommen. Das Sensationelle waren jedoch wiederum die Tempel der Jain, die nun wirklich absolut hochklassige bildhauerische Arbeiten bieten. Bereits im 10. Jahrhundert begonnen, sind die Tempelfiguren in den Säulen, Wänden und der Decke sehr realistisch und von herausragender Qualität. Leider war das Fotografieren verboten, so dass ich hier nur eine bildlose Textversion bieten kann.
Von Mount Abu gings wiederum mit dem Bus weiter nach Jodhpur, der blauen Stadt. Blau deshalb, weil die Häuser, in denen Leute mit dem Glauben der Brahmas leben, ihre Häuser blau anstreichen.
Eine weitere Busfahrt hat mich in die Wüstenstadt Jaisalmer gebracht. Spannend war für mich diese Stadt, weil das die einzige Stadt ist, deren Festung noch wirklich bewohnt wird, und daneben natürlich alles bietet, was sich ein Reiseherz so wünscht, wie zum Beispiel das Geniessen eines Sonnenuntergangs mit Blick in die Wüste und einem kühlen Bier in der Hand und guten Gesprächen über die indische Seele.
Von Jaisalmer folgte der Höllenritt im Zug nach Bikaner. Aus geplanten 4 Stunden wurden 7.5 und trotz offenen Fenstern und Fahrtwind habe ich nachmittags um 16 Uhr eine Temperatur von 39.6 Grad im Abteil gemessen. Zusätzlich war noch alles nach kurzer Zeit mit einer Sandschicht belegt und der eine Liter Wasser wurde Tropfen für Tropfen genossen.
Nachdem ich Bikaner und damit auch Rajasthan wieder verlassen habe, ging es bis zum Ende meiner Ferien auf einen heiligen Trip: Zuerst in den Punjab, wo ich in Amritsar den wundervollen goldenen Tempel der Sikh (z.B. http://www.sikhnet.com) besucht habe. Danach auf einer 24 stündigen Zugfahrt im exklusiven 2 Bett Abteil nach Varanasi, einem der heiligsten Orte der Hindus direkt am Ganges gelegen. Varanasi ist wirklich speziell: Überall ist das religiöse Leben der Hindus spürbar, besonders jedoch am Ufer des Ganges. An einem Teil des Ufers, am sogenannten Manikarinka Ghat, werden jeden Tag dutzende von toten Menschen, die nur in ein Tuch gekleidet sind, direkt am Ufer verbrannt. Als Abschluss fuhr ich an den Oberlauf des Ganges im Bundesstaat Uttaranachal, wo ich in Rishikesh in einer schönen Voralpenlandschaft gelegen, einige der berühmten Yoga Ashrams besucht habe. In einem davon waren schon die Beatles zu Gast, wo sie den Grossteil ihres weissen Albums geschrieben haben. Danach gings auf der letzten Etappe wieder zurück nach New Delhi und dann nach Hause.





1: Humayuns Grab in New Delhi
2: Eingang zu Fathepur Sikri
3. Strassenszene in Jaipur
4: am heiligen See in Pushkar
5: Bundi mit der Festung
6: Jodhpur mit der Festung
7: Das Schloss von Amber
8: Udaipur mit dem berühmten Lake Palace Hotel
9: Die Festung von Jaisalmer im Sonnenuntergang
10: Übersicht über die Festung von Jaisalmer
11: Der Wüstenritt bei 40 Grad nach Bikaner
12: Unterwegs in der Wüste
13: in Varanasi am heiligen Fluss Ganges
14. in Rishikesh am Oberlauf des Ganges
15: typische indische Eisenbahn mit vergitterten Fenstern
16: auf dem Bahnsteig in New Delhi

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