09 September 2015

71. Schweiz



Nach 3 Jahren geht es erstmals wieder in die Schweiz. So lange war ich noch nie von meiner alten Heimat weg und ich bin natürlich mehr als gespannt, wie das rauskommen wird. An meinen vielen Besuchen von Freunden und Verwandten soll es ja nicht liegen, denn auf die freue ich mich natürlich besonders, jedoch bin ich mir da mit meinen zum Teil sehr engstirnigen und kleinbünzligen Schweizern nicht so sicher. Immerhin komme ich ja bereits nächstes Jahr wieder in die Schweiz auf den Jakobsweg, denn bis dann ist meine Achillessehne wieder genesen.

So mache ich mich voller Vorfreude und gespannter Erwartung auf den Flug, zuerst für einige Tage nach Manila und dann über Abu Dhabi in die Schweiz.
Immerhin ist für einmal das Wetter bei der Landung nicht wie üblich (neblig, Schneeregen, 5 Grad), sondern es ist sonnig und klar. Hoffentlich ist das wenigstens ein gutes Omen. Als mich dann noch ein Kollege am Flughafen abholt und mir für die nächsten 2 Monate seinen riesigen Schlitten zur Verfügung stellt, sind immerhin mal die Vorzeichen auf Positiv gestellt. Meine Wohnung in Niederhasli ist auch toll und so werde ich mir bewusst, dass ich nach 3 Jahren vor allem in Asien hier an einem Ort gelandet bin, der schon einzigartig ist. Jeder Quadratmeter ist gehegt und gepflegt, jedes Kleidungsstück erlesen, die Umgangsweisen ritualisiert höflich, beim Essen wird nicht geschmatzt und nur mit leerem Mund gesprochen, ja nicht jemanden anlächeln, bei allem sagt man Danke, die Schuhe und die Kleider sind sauber, nur bei Grün über die Ampel, nur so schnell fahren wie es einem erlaubt wird, nett in der Schlange warten, nein ich habe keine Supercard (danke sagen) und dann noch dies und das und noch tausend andere Sachen, die mir nach so langer Zeit komisch vorkommen, irgendwie wie aus einer anderen Welt, aber nicht aus meiner gelobten Welt, sondern aus einer Welt, in der alles perfekt aufeinander abgestimmt ist und alle so nett sind, weil man es so erwartet, sofern sie denn Zeit dazu haben...

Ehrlich gesagt bereitet mir das oben gesagte bis zum letzten Tag von über 2 Monaten Schwierigkeiten und ich muss mich oft zusammennehmen, dass ich nicht allzu häufig in dieser perfekt organisierten Gesellschaft anecke....

Der Hauptteil meines Aufenthaltes in der Schweiz ist natürlich der Besuch von Kollegen und Verwandten, und jeder dieser Besuche, die über die halbe Schweiz verstreut liegen, hat mir grosse Freude bereitet, zum Teil aber auch Trauer: So konnte ich in einem Fall nur noch die Wittwe eines ehemaligen Arbeitskollegen besuchen und in einem anderen Fall ist der langjährige Lebenspartner einer Verwandten von mir während meines Besuches gestorben. Jedoch habe ich auch einen ehemaligen Kollegen aus der Lehrzeit wieder getroffen, notabene nach etwa 30 Jahren....

Daneben habe ich noch diverse meiner bekannten Berge bestiegen und ausgiebig eingekauft, so dass das grosszügige Gewichtslimit beim Einchecken beinahe überschritten wird. Kaum zu glauben, was da so alles zusammen kommt, wenn man in einem Land, in dem es alles gibt, für die nächsten 3 Jahre Provinzleben einkauft..... Die 20 Bücher sind da nur das Kleinste, so gibt es auch schon die Schuhe für den Jakobsweg im nächsten Jahr zum Einlaufen oder eine Steinschleuder inklusive Stahlkugeln im Gepäck (zur Abwehr der Strassenhunde vor meinem Haus). 

Nach knapp über 2 Monaten verlasse ich die Schweiz wieder und bin zum einen froh, dieser überbordenden Ordnungs- und Regelungswut wieder zu entkommen und zum anderen reich beladen (nicht nur mit meinem umfangreichen Gepäck) sondern auch mit tollen Erlebnissen mit meinen vielen Kollegen und Freunden !

Die nächste Zeit verbringe ich in meinem Knusperhäuschen in der Nähe von Cebu City, bevor es dann Ende Oktober wieder auf richtig grosse Wanderschaft geht mit einem einzigartigen Beginn, denn es warten 3 Flüge auf mich, die mich in gesamthaft 28 Flugstunden nach Buenos Aires bringen werden, nach so vielen Reisejahren der längste Flugtrip überhaupt...Oh je, mit grossen Bedenken tun mir schon jetzt mein Hintern und meine Beine weh, auch wenn es etwas komfortabler werden wird.... Immerhin verbringe ich dann die nächsten 3 Monate bis Anfangs Februar in Argentinien und Chile. Das einzige, was ich sicher weiss ist, dass es mich tief in den Süden ziehen wird nach Patagonien und Feuerland, das in der südlichsten Stadt namens Ushuaia mit einer aktuellen Temperatur von 0 Grad und Schneefall aufwartet.....Auf jeden Fall kommen all die warmen Sachen von meinen Nepal Treks mit ins Gepäck, wenn der Tropenvogel sich dann in diesen Gefilden tummeln wird....

So wird der nächste Bericht auch erst im Februar 2016 hier stehen. Bis dann wünsche ich meinen interessierten Lesern eine schöne Zeit, besonders den in Europa gebliebenen wünsch ich genügend Heizöl....







03 June 2015

70. Taiwan / Hong Kong


Da ich aus Rücksicht auf meine Achillessehne den Jakobsweg auf 2016 verschoben habe, habe ich nun 2 zusätzliche Monate bis zum Abflug in die Schweiz “zur freien Verfügung“. Da ich diese nicht in den Philippinen verbringen möchte, aber auch nicht so weit fliegen will, habe ich nach kurzer Zeit ein tolles Programm zusammengestellt: Ich gehe wie 2010 für 1 Monat nach Taiwan und dann nach langer Zeit (das erste und letzte Mal 1998) endlich mal wieder nach Hong Kong, das trotz der Nähe zu meinem Wohnort schon sehr lange auf meiner Wunschliste steht.

So geht es Ende April via Manila in einem kurzen Flug nach Taipei, der am nächsten gelegenen Hauptstadt von Manila ausserhalb der Philippinen. Besonders krass trifft folgender Spruch ins Schwarze: So close, but worlds apart... Trotz erheblicher Sprachschwierigkeiten schwelge ich kulinarisch wieder auf Wolke 7. Besonders Eindruck machen mir wieder die unzähligen kleinen Coffee Shops, wo zum Teil sogar der Kaffee nioch selber geröstet wird ! Was für eine Bereicherung zu den Kettenshops in den Philippinen..und was für ein geschmacklicher und kultureller Unterschied ! Himmlisch !

Ich flaniere stundenlang unter den typischen Arkaden, schaue mir die Läden an....und muss selber einen Notfall regeln, da der Bildschirm meines Laptops wegen eines Sturzes den Geist aufgegeben hat....Trotz fast vollständig fehlender Englischkenntnisse der Angestellten gelingt das Ersetzen des Bildschirmes am gleichen Tag perfekt, was bei den Leuten hier mit Einsatz, Interesse und Fachkenntnis wettgemacht wird.... ebenfalls wohltuend anders.....

Mit einer Ausnahme am Ende geht meine Reise hier in Taiwan einmal rund um die Insel den Städten nach, immer im bequemen Zug oder Bus....Dank meines Hotelbuchungsportals agoda suche ich mir tolle Hotels aus und gondle bequem um die Insel, zuerst an die Ostküste in die Städte Hualien und Taichung, die ich mit gratis vom Hotel zur Verfügung gestellten Velos erkunde....Leider bin ich aber in der Saison schon ein bisschen spät, denn es ist bereits schon ziemlich heiss und schwül.... entsprechend lange halte ich es auch auf den Velos aus, bis ich mich wieder an einem klimatisierten Ort (meistens ein Cafè) auf normale Betriebstemperatur runterkühlen lasse.

Von der Ostküste geht es dann wieder per Zug in die zweitgrösste Stadt Taiwans, nach Kaohsiung. Mein gebuchtes Hotel entpuppt sich als veritables Designerhotel. Hier sind wenigstens die Temperaturen noch angenehm und so kann ich wieder wie in Taipei den ganzen Tag in der Stadt flanieren und mir das typisch angenehme, aber doch betriebssame taiwanesische Leben gutgehen lassen. Mein Rentnertakt in diesen Städten ist nun immer derselbe: In jeder Stadt bleibe ich 4 Tage und lerne gemütlich die Orte kennen. In der nächsten Stadt Tainan ist es dann mit flanieren wieder vorbei, denn es ist markant schwüler als in Kaohsiung, und so muss ich mich wirklich von einer zur anderen klimatisierten Zone vorarbeiten, um den Tag einigermassen zu überstehen.... Gottlob sind die Geschäfte (leider aber nicht die schönen Tempel) auch immer gut gekühlt und alles (ausser das Bestellen der Gerichte) funktioniert perfekt. Leider habe ich an vielen Orten mit der Kommunikation zu kämpfen. Ein englisches Menu fehlt fast immer, so dass ich entweder auf japanische Restaurants ausweiche (die haben alle Gerichte im Schaufenster in Kunststoff modelliert) oder ich gehe mit dem Kellner durch alle Tische durch und zeige einfach auf die Gerichte, die ich gerne haben möchte. Was es dann eigentlich ist, habe ich keine Ahnung, aber bis jetzt hat das immer sehr gut funktioniert.

Mein Städtepotpurri geht dann nach einer superexklusiven Busfahrt (2 Einzelsitze pro Reihe) in Taichung zu Ende, ebenfalls eine Grossstadt an der Westküste. Von hier geht es etwas ins Landesinnere an den Sun Moon Lake (lasst euch nicht beeindrucken, für mich wars leider vor allem der Rain Lake). Alle chinesischen Tour Groups wollen sich leider auch den See zeigen lassen (weil der ist ja berühmt, drum muss man den gesehen haben) und so quäle ich mich durch die Horden der lärmenden, schmatzenden, schlürfenden und koderndern Parteigänger durch..... Als Abschluss der Reise geht es per HSR (Hochgeschwindigkeitszug) wieder zurück nach Taipei. Der Zug besticht durch ein super ruhiges Laufverhalten, aber leider scheinen die beim Interieur und der Sitzqualität ziemlich gespart zu haben, denn es fühlt sich an wie in einer Lagerhalle. Leider ist dann mein Monat in Taiwan auch schon wieder rum und mit der Absicht, mindestens bald wieder nach Taipei zu gehen um einen Kaffee zu trinken, besteige ich in Taipei die Hong Kong Airlines, die mich ins nahe Hong Kong bringt.

Obwohl es wie in Taiwan auch Chinesen sind, die in Hong Kong leben, habe ich einen ziemlich tiefgreifenden Kulturschock: Taipei ist ja auch eine Millionenstadt, aber im Vergleich zu Hong Kong wirkt sie wie eine geruhsame Provinzstadt. In Hong Kong ist alles in Bewegung, alles ist zielgerichtet und streng, nirgends gibt es eine Möglichkeit sich zu setzen und zur Musse zu kommen, überall schreien die Geschäfte (jaja Prada, Gucci, Ferragamo und all der Scheiss, sonst fast nichts...) wie eine Prostituierte: “Komm rein, benutz mich !“ um dann wieder ausgespuckt zu werden und wieder in die Hatz zu steigen nach dem nächsten Vergnügen, alles ist hektisch, alle rennen dem Geld nach um sich diesen unnötigen Fusel leisten zu können. Es gibt wirklich kaum einen Ort, an dem man sich gemütlich hinsetzen kann, selbst in einem Coffee Shop haben sie wegen den enormen Mieten einen Mindestverzehr von USD 10, in einem Stadtteil haben sie sogar Fussgängerwege abgeschafft, weil diese ja nicht produktiv sind und Geld einbringen, überall wird man von den 50 stöckigen Häusern fast erdrückt und erschlagen..... So ist dann wenigstens mein Hotel etwas ausserhalb des Trubels mit einem riesigen Pool genau das richtige nach einem Tag im Dampfbad von Hong Kong. Kurz gesagt, die Stadt und ich konnten uns in 6 Tagen überhaupt nicht anfreunden....Ich empfinde die Stadt als nüchtern und kalt (was mir bis jetzt erst in Dubai passiert ist) und mir schwant schlimmes für die Menschen, wenn 1.3 Milliarden programmierte und gesteuerte rotchinesische Parteigenossen über die Welt strömen und sich einen Deut um alles andere kümmern als den eigenen Nutzen und Profit...Schöne neue Welt.....

So bin ich denn ganz froh, als ich mit meinen vollkommen ungesteuerten Filipinos in Hong Kong in den Flieger steigen kann und für einmal ohne Umweg über Manila bis fast vor meine Haustüre in Cebu fliegen kann......Und in etwas mehr als 3 Wochen geht es ja bereits wieder los in meine alte Heimat, die noch fast nichts ahnen von der roten Welle, die bald über sie strömen wird....


Coffeeshop in Taipei, wo noch selber geröstet wird

anderer Coffee Shop in kaohsiung ebenfalls mit eigener Rösterei
Food in Taiwan

Food in Taiwan...und Kaffee




Luxusbus in Taiwan

nicht alle Taiwanesinnen leben auf grossem Fuss...

Hochgeschwindigkeitszug
 
nächtlicher Glitzer in Taipei

Strassenleben in Hong Kong
 








fast geschafft.. die Menschen sind schon fast weg...
hier zumindest schon hinter Glas....
 

22 April 2015

69. Frühling


Nach fast einem Monat zuhause geht es endlich wieder mal einen Monat in meine Loge nach Mindoro, wo ich seit Dezember 13 nie mehr gewesen bin. Doch leider trifft mich hier für einmal nicht die erwartete Ruhe: Den ganzen Tag wird gebaut und geflext (so wird offensichtlich dieser Zahnarztlärm auf der Baustelle genannt) so dass ich mein Logis wechseln muss. Die Qual hält sich aber in Grenzen, denn das Schweizer Resort (sic..) verfügt über das beste Zimmer direkt am Meer. So liege ich in meinem Liegestuhl, lese meine Bücher und verbringe mit den vielen Leuten, die ich dort kenne, eine tolle Zeit. Nur die Deutschen halten sich anzahlmässig sehr zurück, der Euro lässt grüssen....

Den April verbringe ich bei nun wiederum heissen Temperaturen (bei uns heisst das jetzt Sommer, aber dieses Jahr offensichtlich wieder mal El Nino) zuhause in meinem Haus in Cebu, wo ich mich auf meine nächste grössere Aufgabe vorbereite: Zu Fuss soll es wie 2009 ab dem 1. Mai wiederum auf dem Jakobsweg vom Kloster Einsiedeln nach Santiago de Compostela gehen, doch es kommt anders: Bei meinem letzten Belastungstest auf dem Laufband (4 Stunden auf diesem Ding, es gibt kaum etwas langweiligeres) spüre ich leider immer noch schwach meine Achillessehne, die ich in meinem Training auf meinen Himalaya Berg im letzten Jahr überbeansprucht habe. So entscheidet sich der Kopf rational sofort für eine Verschiebung auf 2016, währenddem mein emotionales Ich noch eine ganze Woche mit der Verarbeitung zu kämpfen hat, denn ich war doch schon im Countdown zu meinem zweiten Jakobsweg.

So buche ich mein Programm um und gehe stattdessen nach Taiwan und Hong Kong (um auch der mittlerweilen unbarmherzigen Hitze zu entfliehen). Selbst mein Laptop hat erstmals nach 5 Jahren schlapp gemacht und hat wegen der Hitze den Dienst verweigert). Im Juli und August ist dann aber der planmässige Besuch meiner alten Heimat Schweiz geplant, bereits die Unterkunft ist sicher, diesmal eine eigene Wohnung, so entgehe ich den zum Teil ebenfalls unbarmherzigen Studentenparties in vollgepackten WG's.

Also dann alles Gute und mein nächster Blog wird dann im Juni 2015 hier gepostet werden mit meinen Erfahrungen und Bildern aus Taiwan und Hong Kong.





15 January 2015

68. Neuseeland 3


Die Kuriositäten der Natur hier in Neuseeland gehen weiter: Nach einer tollen und langen Fahrt entlang grosser einsamer Seen und unberührten Bergketten, durch den Dschungel und dem Meer entlang steht man urplötztlich vor einem Gletscher, der nur wenige Kilometer vom Meer entfernt ist. Wie üblich wird das in Neuseeland touristisch bis in Letzte ausgereizt, doch es ist für mich trotzdem ein Erlebnis, die Kombination so verschiedener Landschaften auf so kleinem Raum zu haben. Das habe ich so in meinem Leben noch nie gesehen.

Nochmals steht eine längere Autofahrt auf dem Programm, das zweite Mal quere ich die Südinsel auf einer Länge von 330 km. Neben einem grösseren Ort namens Reefton (fast 1000 Einwohner) und wenigen weiteren kleineren Ansiedlungen gibt es wiederum Nichts als Natur, wild und unberührt, abgeschieden und abenteuerlich. Es ist zwar langweilig, immer das gleiche zu schreiben und als Leser immer das gleiche zu lesen doch ist das wirklich für mich das bei weitem Spektakulärste, was Neuseeland zu bieten hat. Ich hoffe, dass die Bilder diese Faszination etwas rüberbringen können. Ich übernachte in Kaikoura, das für seine Wale bekannt ist. Da mir dann die Schiffahrt aber doch zu teuer ist, mache ich einen Spaziergang entlang der Küste und komme dabei an mehreren Seehund- und Seevögelkolonien vorbei, was mich natürlich mehr beeindruckt als eine durchorganisierte Gruppenreise...

Heute ist der Abschluss meiner Reise durch die Südinsel und es geht per Fähre wieder zurück nach Wellington auf der Nordinsel. Das Abendessen ist bei mir für einmal spektakulär, denn meine Lust nach Fleisch wird gestillt durch einen 500 Gramm grossen Brocken Fleisch, das erstaunlicherweise heute sogar um die Hälfte reduziert angeboten wird. Die machen ihr Geld eben nur mit Saufen, darum gibt es dieses tolle Angebot. So fresse ich mich für nur USD 12 durch dieses Stück Rind, das mir dann aber noch einige Tage auf dem Magen liegen wird....(wahrscheinlich hätte ich eben doch nicht nur Wasser trinken sollen...)

Am nächsten Tag gehts weiter via dem netten Küstenstädtchen Napier, wo ich mich direkt am Meer erhole, zum wunderschönen Lake Taupo. Hier mache ich endlich mal eine längere Wanderung, den sogenannten Tongariro Alpine Crossing, die als die schönste Tageswanderung in Neuseeland gezählt wird. Für mich ist das Ganze aber etwas enttäuschend, denn es geht durch kahle und öde Vulkanlandschaft. Zusätzlich ist der Weg, wie überall in Neuseeland, sehr gut ausgebaut mit unzähligen Treppen und Holzstegen, so dass ich mich zum Teil fast nicht mehr in der Natur fühle, mehr wie auf einem Pedestrian Highway, der nur dazu dient, möglichst viele Leute unfallfrei durchzuschleusen... Die USD 25, die ich für die 25 minütige Fahrt in einem alten, klapprigen Bus für die Fahrt vom einen zum anderen Parkplatz bezahlen muss, trägt auch nicht gerade zu meiner positiven Stimmung bei. Trotzdem geniesse ich es, nach den unendlichen Stunden im Auto wieder einmal aktiv zu sein und die Natur unmittelbar zu spüren.

So geht es nach einem Ruhetag weiter nach Rotorua, das für seine immer noch sehr aktive, vulkanische Landschaft bekannt ist. Die Hauptattraktion ist ein Geysir, der so 2 bis 3 mal pro Stunde ausbrechen soll (was natürlich in meiner Anwesenheit nicht passiert ist). Für dieses Vergnügen mussten ich und die unzähligen japanischen und chinesischen Reisegruppen weitere USD 40 auf den Tisch blättern, neben USD 30 für den Besuch eines Tales, wo der letzte grosse Vulkanausbruch erst grad 100 Jahre zurückliegt, aber immerhin mit toller Natur aufwartet.

Meine Reise neigt sich nun dem Ende zu, denn es bleibt nur noch die Schlussetappe nach Auckland, wo ich auch mein Auto wieder abgebe...und dann passierts: Da ich mich noch verfahre, mache ich 3.2 km (GPS sei dank) vor dem Geschäft der rental company einen Unfall und komme mit einem Rad auf einen Randstein, die es sonst in ganz Neuseeland nicht gibt. Mit plattem Reifen humpelt nun mein Auto durch den dichten Verkehr zurück in die Garage und so geht nach 6’000 tollen Kilometern mein rollender Gefährte erstmals in die Garage und ich zur Erholung ein letztes Mal ins Steakhouse....

Die Tortour hat kein Ende, denn mein Wecker läutet exakt um 0230, da ich so klug war, einen Flug zu buchen, der um 0600 startet. Immerhin lasse ich es mir sehr gutgehenund so treffe ich gut erholt wieder in den Philippinen ein.

Ich werde nun einen Monat in meinem neuen Zuhause bleiben, Töff- und Velotouren unternehmen und im März verbringe ich dann wieder mal einen Monat am Meer bei meinen vielen Kollegen und Freunden auf einer anderen philippinischen Insel. Im April bin ich dann wieder zuhause, bevor ich nach 3 Jahren erstmals wieder in die Schweiz gehe und zuerst bis Mitte Juli wieder den Jakobsweg absolvieren werde bevor ich dann bis Ende August meine umfangreiche Besuchstournee unternehmen werde.

Ich bedanke mich fürs Lesen, hoffe der Text und die Bilder haben Spass gemacht und bis bald