11 December 2016

80. Thailand


Schon wieder geht meine nächste Reise nach Thailand, diesmal in Erwartung einer Entscheidung am Ende meines Trips: Will ich nach Thailand umziehen, und wenn ja wohin ?

So fliege ich erstmal nach Manila und erfreue mich nach Bedethovens 9ter Symphonie an einem weiteren schönen Konzert mit dem PPO, dem Philippine Philharmonic Orchestra. Das Thema diesmal: klassische Gitarre. Wunderschön !

Darauf geht es nach Bangkok, wiederum empfinde ich es als massiven Upgrade zu Manila und zwar in verschiedenster Hinsicht. Diesmal habe ich ein Hotel gefunden mit Zimmer im 58. Stock, Lounge im 52. und Bar im 64. Stock. Genau hier war es auch wo Teile von Hangover II gedreht wurden. So schön kann es wirklich nur hier in Bangkok sein, ich bin absolut überwältigt und fühle mich wiederum dem Himmel etwas näher, schliesslich ist dies das höchste Hotelzimmer, was ich je hatte und wird es vermutlich auch eine ganze Weile bleiben.....

Nach einer Woche Verwöhnurlaub between the clouds folgt dann der Weiterflug nach Chiang Mai.....das erste Mal seit 2005....Ich bin wirklich sehr gespannt auf mein mögliches neues Zuhause und erkunde in den folgenden 10 Tagen mit einem Vespa Roller die Stadt und die nähere Umgebung....

Es fällt mir schwer, den Unterschied zu meinem jetzigen Wohnort zu beschreiben, denn die Liste der Unterschiede ist lang und beträchtlich.....gleichzeitig habe ich ja schon im letzten Beitrag etwas anklingen lassen...Ich probiere es mal ganz objektiv: Das Meer fehlt ! Das ist schon ein Problem, aber ich versuche es zu kompensieren, indem ich ein Logis in Fluss- oder
Weihernähe suchen werde.... Ah ja und das Klima ist durch den Landeinfluss trockener und die Nächte kühler als in den Philippinen....Meine Lust am Töfffahren erwacht hier wieder; Möglichkeiten zum Velofahren bis in anständige Berge auf anständigen Strassen, zum Kajakfahren, zum Klettern; zum gemütlichen Kaffeetrinken in anständiger Umgebung; keiner, der einem in den Nacken rülpst, niest oder hustet; kein Mann, der einfach an den nächsten Hausecken oder Baum schifft; respektvoller Umgang untereinander oder im Strassenverkehr; Leuten zuzuschauen, die eine Arbeit mit Lust und Hingabe erledigen....oh, jetzt werd ich ja schon wieder ausladend und das will ich ja vermeiden.....

Kurz und gut, meine Entscheidung ist gefallen, ich ziehe nächstes Jahr nach Chiang Mai !!!!

Über Weihnachten und Sylvester verlasse ich aber die Philippinen wieder und werde eine ruhige Zeit in meinem heimlichen Favoriten Taiwan verbringen. Mehr dazu dann in meinem nächsten Blog gegen Ende Januar.

Vielen Dank für das Lesen meiner hoffentlich immer noch spannenden Beiträge. Dem geneigten Blogleser wünsche ich ein tolles neues Jahr und vergiss nie: Heute beginnt der erste Tag des Rests deines Lebens, mach etwas draus !



"Du kannst Dein Leben nicht verlängern und Du kannst es auch nicht verbreitern. 

Aber Du kannst es vertiefen !"
Gorch Fock (1880-1916), dt. Schriftsteller

"Das Leben hat keinen Sinn außer dem, den wir ihm geben"
Thornton Wilder (1887-1975), amerik. Dramatiker u. Romanautor






Aussicht vom Hotelzimmer auf Bangkok



Mein Hotel - nicht grade charmant von aussen....


Essen über den Wolken....

Doi Saket in Chiang Mai



ruhig, geordnet, vielseitig und günstig - Markt bei Chiang Mai

Roboter Restaurant - der neuste Schrei aus Japan !

hier servieren Roboter - guten Appetit !

 
Mein Fortbewegungsmittel - bequem aber hochgradig unsicher

13 October 2016

79. Thailand - Malaysia


Nach meinem zwar langen, jedoch schlussendlich gescheiterten Jakobsweg dachte ich mir, dass ich mir wieder mal etwas Gutes leisten sollte, fernab von miesen Betten, schnarchenden Zimmergenossen und dürftigem französischen Essen. So beschloss ich, einige Wochen nach meiner Rückkehr in den kulinarisch noch viel dürftigeren Philippinen einen Aufenthalt in Thailand und Malaysia zu machen.

So mache ich mich Anfangs August auf den Weg und fliege direkt von meinem Wohnort Cebu via Kuala Lumpur nach Pattaya, oder etwas diskreter ausgesprochen, den Flughafen U-Tapao Rayong. Es ist auch tatsächlich nicht so wie ihr denkt, das Nachtleben und die dazugehörigen Pattaya-spezifischen Leckerbissen (oder wie auch immer) gehören tatsächlich nicht zu meinem Programm. Viel lieber geniesse ich den Blick von meinem Hotelzimmer aus auf die ganze Bucht von Pattaya, tue mich göttlich in einer der unzähligen Restaurants oder laufe einfach gedankenverloren auf der Promenade dem Meer entlang. Was für ein Kontrast zu meinem einfachen Pilgerleben oder all den billigen Plastikstühlen meines noch-Gastlandes (mehr folgt ja auch bald zu diesem Thema).

Nach 10 Tagen geht meine Reise weiter nach Bangkok, wo ich während fast 3 Wochen ein Zimmer im 34. Stock mit Blick auf den Fluss Chao Phraya bewohne. Per Boot wird man hier vom Hotel aus an die nächste Bahnstation gefahren. In der Tat fühle ich mich wie in den Ferien und bin während meiner ganzen Zeit hier in Thailand begeistert von den Leuten, die mir nicht so positiv in Erinnerung waren. Immerhin habe ich in den Philippinen gelernt wie man in Asien auf Leute zugeht und so hilft das sicher bei meinen Begegnungen. Was für ein Kontrast zu den Philippinen ! Ohne hier ins Detail zu gehen (bei Nachfrage gibts mehr) komme ich hier schon zur Einsicht, dass das ganze Paket für mich hier in Thailand einfach besser stimmt als in meinem jetzigen Gastland, sowohl kulturell, sozial, kulinarisch, infrastrukturell, ökologisch, mental, interpersonell, künstlerisch oder logistisch. So langsam setzt es sich bei mir in den Kopf, im nächsten Jahr den Wechsel zu wagen. Lediglich mit den höheren Temperaturen tue ich mich leider schon schwer, trotzdem habe ich mehr draussen gegessen als je in den Philippinen (wo es halt ausserhalb der klimatisierten Malls auch nichts gibt...).

Der Abschied von Bangkok und Thailand fällt mir schwer, trotzdem freue ich mich auf einen Monat in Malaysia. In Kuala Lumpur folgt dann bezüglich meiner Unterkunft der absolute Höhenflug, denn mein Logis ist sage und schreibe im 47. Stock. Wenn ich direkt auf die Strasse runterschaue wird es mir echt schwindlig. Dass natürlich die Petronas Towers zu sehen sind muss ich ja wohl nicht erwähnen, für mich (vor allem beleuchtet) noch immer einer der tollsten Türme weltweit. Doch trotz dieses Himmelslogis ist der Wechsel von Bangkok nach Kuala Lumpur eher ein Rückschritt auf der ganzen Linie. Man merkt halt schon dass die Filipinos und die Malays offensichtlich verwandt sind.....und das zeigt sich wirklich umfassend und ist ein grosser Unterschied zu den Thais. So esse ich halt vor allem chinesisch und entdecke einige wirklich sensationelle japanische Restaurants.

Zum Abschluss meiner zweimonatigen Reise fahre ich mit dem Zug noch nördlich nach Penang und verbringe als Höhepunkt 10 Tage in einem edlen Kolonialhotel direkt am Meer, natürlich mit Meeresblick...Obwohl das Meer richtig schmutzig ist geniesse ich es auf meinem Grossvaterstuhl zu sitzen, ein Buch über mein neues Interesse an Astrophysik und Kosmologie zu lesen (auch wenn nicht mehr so nah an den Sternen wie im 47. Stock) und natürlich...neben einem tollen chinesischen Nachtmarkt japanisch zu essen.... Leider gefällt mir aber Penang als Ganzes nicht mehr so gut wie auch schon, denn vieles an der Küste ist verbaut mit, so wie es mir scheint, spekulativen Condo Towers...viele Units, jedoch keine Leute die da wohnen...So ist es an einigen Orten völlig zugebaut, jedoch gibt es kaum Leute und die Malls sind fast menschenleer. Batu Ferringhi ist schmuddelig und ohne richtig schönen Strand, das Meer ist auch hier schmutzig und nicht mehr einladend.

Nach 2 Monaten Stadt und Meer fliege ich wieder zurück nach Cebu und bin mir schon ziemlich sicher, dass 2017 das Jahr werden wird, wo ich nach Thailand umziehen werde.... den genauen Ort muss ich noch evaluieren, aber ich denke im November geht es wieder los um genau das herauszufinden, so wird es mal nach Chiang Mai gehen. Aber ob ihr wollt oder nicht, Pattaya ist durchaus auch ein Wohnort wert, einfach weg von der walking street oder diesen Horden chinesischer Touristen, die wie grosse Heuschreckenschwärme das Land abfressen und es verstehen, durch ihre Masse einem Ort auch noch den letzten Charme zu rauben.




Aussicht auf die Bucht von Pattaya

Botanischer Garten ? - nein das Innere des Hotels....

die neuste Attraktion in Bangkok - Maha Nakhon

Bangkok by night

Aussicht auf Bangkok vom Bett aus....

das nächste Gewitter ist im Anzug....

personalized servce à la Thailand....

Aussicht auf Kuala Lumpur

nach dem Gewitter in Kuala Lumpur

Petronas Towes by night


Malls müssen nicht immer eine Goldgrube sein....hier in Georgetown....

interessanter Bericht in der Zeitung in Georgetown......Mentalitätenunterschied....
 
Japanisch Essen in Kuala Lumpur....





04 August 2016

78. Jakobsweg 2



So komme ich immerhin kilometermässig gut voran, bin in etwa in den gleichen Etappen wie letztes Mal und freue mich dann schon, als ich endlich die schneebedeckten Pyrenäen am wolkenverhangenen Horizont erspähe. Einige Tage später marschiere ich auch schon durch das Stadttor des letzten französischen Ortes Saint-Jean-Pied-de-Port und nehme die Pyrenäen in zwei Etappen in Angriff, bei beiden natürlich auf der Flucht vor drohenden dunklen Regenwolken. So komme ich in Rekordtempo auf der spanischen Seite an….. Nun folgt leider der unschönste Tag in meinem ganzen Wanderleben: Überzeugt, dass ich nach den Pyrenäen nur noch meine Kür (doch noch 750 Kilometer) zu absolvieren habe um Santiago zu erreichen, habe ich leider meinen Kopf abgeschaltet und so haut es mich am wirklich letzten regennassen Tag innert kürzester Zeit insgesamt dreimal um. Das erste Mal schaue ich ein Zementwerk an und fliege auf der unebenen geteerten Strasse auf die Nase und muss mich verarzten, das zweite Mal rutsche ich auf einer nassen Holztreppe aus und fliege auf den Hintern und das dritte Mal hänge ich mit meinem Schuh beim schwungvollen Bergablaufen und Überholen so blöd an einem Stein ein, dass es meinen rechten Unterschenkel regelrecht verdreht. So humple ich danach ins nächste Dorf und realisiere schon ziemlich bald, dass hier nach 1500 Kilometern mein Jakobsweg zu Ende geht. Das Positive ist immerhin noch, dass das genau am Tag vor meinem zweiten Ruhetag passiert und das Hotel, in dem ich bis zum Rückflug dann 9 Tage statt ein geplanter bleibe, bereits schon reserviert ist. So verbringe ich halt einige Tage im Hotel, 22 Stunden im Bett mit hochgelagertem Bein... Immerhin ist nichts gebrochen, es scheint lediglich eine starkte Überdehnung der Muskeln und Sehnen des rechten Unterschenkels zu sein. Natürlich muss ich noch erwähnen, dass die nachfolgenden Tage sonnenverwöhnt und wolkenlos sind, so dass ich den Tag im Hotelbett moralisch nur überstehen kann, wenn ich die Rolläden geschlossen halte.... So fliege ich dann via Madrid wieder in die Schweiz, wo ich dann bei Freunden meinen Genesungsprozess fortsetzen kann, der mich dann aber noch einige Wochen beschäftigen wird, bis ich absolut schmerzfrei bin. So nehme ich in mein Fluggepäck zurück in die Philippinen eine zusätzliche, leider etwas leidvolle Erfahrung mit sowie ebenfalls die Erlebnisse eines tollen zweiten Jakobsweges.

AM SCHLUSS
Während ich hier am Schreibtisch sitze und meinen Jakobsweg Revue passieren lasse bin ich trotz aller Umstände und Geschehnisse schon fast wieder motiviert, wieder eine Fernwanderung unter meine Füsse zu nehmen. Leider ist der Jakobsweg der einzige Fernwanderweg auf der ganzen Welt, wo die gesamte Infrastruktur (Schlafen, Essen) am Weg liegt und man mit einem kleinen Rucksack und kleinem Aufwand dieses Erlebnis geniessen kann. Leider bin ich jedoch nicht so ganz motiviert, wiederum etwas mehr als 1 Monat diese französischen Touristen zu erdulden, und all diesen für mich unnötigen gesellschaftlichen Ballast zu ertragen und zu erdulden. Hier hat der Freigeist in mir ein erhebliches Problem. Als Variante sehe ich beim nächsten Besuch in der Schweiz noch, das restliche Stück von Pamplona bis Santiago de Compostela zu absolvieren und so immerhin meinen zweiten Jakobsweg doch noch zu einem guten Abschluss zu bringen. Aber solche Entscheide werde ich wie immer relativ spontan fällen, feste Pläne hierzu sind mir ein Greuel, gerade dass das ja auch erst in 2 oder 3 Jahren der Fall sein wird. Ob es danach einen dritten Jakobsweg geben wird ? Ganz ausschliessen möchte ich es nicht……




ein kalter Morgen...wiederum....






St. Chely d'Aubrac

Estaing

Rasieren kann ja so unnötig sein....




Endlich ist es geschafft....das Stadttor von St.-Jean-Pied-de-Port..das letzte französische Dorf


über die Pyrenäen.....

das letzte Foto vom Jakobsweg....

der tolle Flughafen von Pamplona...für 5 Flüge am Tag.....

77. Jakobsweg 1


Eigentlich wollte ich schon 2015 eine Wiederholung meines Jakobsweges von 2009 machen (siehe hierzu den separaten Blog http://markus-jakobsweg.blogspot.com), doch hat mir ein Achillessehnenproblem damals einen Strich durch die Planung gemacht. So reise ich halt dieses Jahr Ende April fit und guten Mutes wieder in die Schweiz und beginne am 30. April mit meinem ersten Tag auf meinem zweiten Jakobsweg im Kloster Einsiedeln.

Dieser Blog zum Jakobsweg wird um einiges kleiner werden als derjenige aus dem 2009, habe ich doch auch diesmal kein Tagebuch geführt und ich schreibe diesen Blog nach Beendigung meines Weges.

Irgendwie ist trotz guter Planung und noch besserer Ausrüstung als beim ersten Mal vom ersten Tag an irgendwie der Wurm drin: das liebe Wetter will von Anfang an nicht richtig und so giesst es während der ersten 14 Tage ganze 6 mal in der Nacht. Während des Tages geht es eigentlich ganz ordentlich, jedoch so richtige Stimmung will bei bedecktem Himmel und beim Lesen der Wolken, wann wohl der nächste Regen fallen könnte, halt einfach nicht aufkommen. Das Mittagessen findet auch fast nie draussen statt, stattdessen bin ich häufig froh, das Ziel trockenen Fusses zu erreichen, sprich: einigermassen geschickt um die vielen Pfützen und Seelein zu navigieren. So sind denn im Vergleich mit meinem ersten Jakobsweg viele Tage trotz ähnlichem Pensum härter als beim ersten Mal, häufig bin ich froh, dass die letzte Wanderstunde den Arbeitstag als Pilger beendet. Leider wird auch das Wetter in Frankreich nicht besser, im Gegenteil, das Schlimmste kommt genau auf der ausgesetztesten Strecke, der sogenannten Aubrac Hochebene, wo ich während 10 Kilometern vollkommen dem Wind und dem Wetter ausgesetzt die Regengüsse als konstante Breitseite abkriege und die tollen Gore Tex Schuhe in den tiefen, von den Kühen ausgelatschten Wegen, sich vollkommen mit Wasser füllen. Natürlich tröstet das einem auch nicht, dass in der Region Paris zur gleichen Zeit die schlimmsten Regengüsse seit Jahrzehnten stattfinden. So weiche ich denn dem Wanderweg so gut aus wie ich kann, denn der ist in dieser Zeit ein matschiges Etwas und bei Steilheit ergiessen sich noch diverse Bäche darin und so laufe ich halt auf der Strasse. Bei der mühsamsten Etappe ohne Ausweichmöglichkeit nehme ich sogar für einen Tag den Bus, bevor ich an meinem Etappenort direkt beim Aussteigen vom nächsten Regenguss empfangen werde. Immerhin wird das Wetter danach etwas besser aber selbst die Pyrenäen kriege ich dieses Mal erst etwa 3 Tage später als beim letzten Mal zu sehen.

Zusätzlich dünkt es mich, dass ab Le Puy en Velay, meinem ersten Ruhetag, im Vergleich zum letzten Mal die Strecke um einiges touristischer geworden ist, es scheint in Frankreich richtiggehend cool und lifestyle geworden zu sein, nach der Pension einige Etappen unter der Schirmherrschaft des heiligen Jakobs zu wandern, selbst wenn man noch nie im Leben zu Fuss unterwegs war, und es dementsprechend auch ausgesehen hat. Jedoch trägt man natürlich Stöcke und einen kleinen Rucksack, das ist so richtig chic, denn der Koffer mit all dem unnötigen Zeugs wird ja elegant zum nächsten Etappenort gefahren. So komme ich mir fast schon etwas deplaziert vor, aber nach 6 Tagen ist der Spuk beendet und der Rest bis an die spanische Grenze geht dann um einiges geruhsamer und so lerne ich hier auch des öfteren diese Fernwander Freaks kennen, und so gibt es auch den einen oder anderen tollen Abend ohne diese steifen Franzosen, die wegen all diesen vielen gesellschaftlichen Benimmregeln schon fast verlernt haben, wie man sich normal verhält.

Aber ich möchte natürlich noch klarstellen, dass alles auch nicht so düster war wie ich das eben geschildert habe und das sieht man ja hoffentlich auch an den Bildern. An das wolkige und kalte Wetter kann man sich auch gewöhnen, und die Lauferei durch eine vielfach absolut stille Landschaft, wo das Pfeifen der Vögel die wirklich einzigen Geräusche unter dem Firmament sind, war häufig toll und so war ich auch oft beeindruckt ab der tollen Landschaft mit den intensiven Farben. Gottlob bleiben diese Eindrücke auch eher haften als die im obigen Absatz geschilderten Umstände.  Auch dieses Mal hat sich nach etwa 2 Wochen dieses Fernwandergefühl eingestellt, diese ganz spezielle Erfahrung, mit einem kleinen Rucksack über eine längere Zeit unterwegs zu sein und sich ausser um den Weg, das Essen und Schlafen um nichts anderes zu kümmern und am anderen Morgen wiederum alles hinter sich zu lassen und einfach weiter durch die Landschaft zu wandern und Hügelzug um Hügelzug (will heissen erarbeitet durch viele Höhenmeter) hinter sich zu lassen. Es ist dies eine ganz spezielle Erfahrung, die die meisten Fernwanderer machen und schätzen, fernab des wie auch immer gearteten Alltags. Die Gedanken sind ebenfalls frei und so war ich während des Tages viel in Gedanken und Gespräche mit mir selbst vertieft. Kurz gefasst ist ein Fernwanderweg eine sehr gute physische und mentale Entschlackungsübung.... so habe ich doch am Ende meines Weges meine 10 Kilogramm so quasi en passant verloren (mal schauen wie schnell ich die nachher wieder auf den Rippen und Hüften habe).



Die Mythen am ersten Wandertag

mit dem Schiff über den Vierwaldstättersee

im ersten Regen....





Abstieg vom Brünigpass nach Brienz

am Brienzersee

Thunersee mit Niesen


tolles Panorama zurück auf die Berner Berge

im Rapsfeld....

die grüne Grenze hinter Genf nach Frankreich


Pause an der Rhone...


ein neuer Tag beginnt....