Taipei, 2. - 6. November
Was gibt es Schöneres als zu Sparen und erst noch zu fliegen ? In meinem Fall spare ich mir die Kosten für die Visaverlängerung und fliege stattdessen das erste Mal nach Taiwan, das ja nur 2 Flugstunden nördlich von Manila liegt. Also verlasse ich wieder mal die kulinarische, soziale und kulturelle Wüste und besuche eines der Foodparadiese in Asien. Stunden- und kilometerlang kann man hier unter Lauben (ähnlich wie in Bern) lustwandeln und die wirklich tausenden von Essständen und Restaurants an sich vorbeigehen lassen, wo alles frisch gemacht ist und alles zum Probieren einlädt. Ob ein simpler Stand mit Plastikstühlen, ein nettes Restaurant oder ein Luxus-Fresstempel: Alles gibt es hier im Überfluss, ganze Strassenzüge, die voll sind mit allerhand von Essmöglichkeiten, immer mal wieder aufgelockert mit einem Café mit frischer Patisserie. Was für eine erfrischende Alternative zu den Kettenrestaurants in Manila, wo das meiste vorgekocht angeliefert und dann nur noch aufgewärmt wird. Bei wem soll man sich da ärgern, wenn es alle so wollen und sich nicht mal beklagen ? Oder wollen die es auch nicht und sagen nur nichts weil es zu mühsam und aufwendig ist ? Sei es wie es ist, auf jeden Fall fresse ich mich förmlich durch die riesige Stadt und lasse die Tage an mir vorbeigehen mit Menschen, die zwar alle chinesisch aussehen und auch so sprechen (nämlich Mandarin aus dem Norden Chinas), die aber so wohltuend sympathisch und hilfsbereit sind und sich dadurch sehr positiv von ihren kontinentalen Nachbarn unterscheiden, so wie ich die bei meinem Besuch vor ein paar Jahren erlebt habe. Alles hier ist nach einer kurzen Eingewöhnungszeit einfach zu finden, die Stadt sauber und aufgeräumt und dazu trotz der Grösse mit einer erfrischenden Tagestemperatur von 20 Grad wunderbar zu Fuss zu erwandern. Überall muss ich Halt machen, die Stadt (und natürlich die Auslagen der Fresstempel) bestaunen und ich bin beeindruckt, was 2 Flugstunden von Manila weg für Unterschiede herrschen, von den Mentalitäten und natürlich auch vom gesamten Resultat her. Getoppt wird das Ganze natürlich vom über 500 m hohen Turm Taipei 101, dessen Spitze tatsächlich dem Himmel etwas näher zu sein scheint, ebenso wie die unzähligen Tempel buddhistischen oder konfuzianischen Glaubens.
Hualien, 6. - 8. November
Nach einigen tollen Tagen und vollem Bauch fahre ich in 2 ½ Stunden in einem komfortablen Zug an die Ostküste in die Stadt Hualien. Diese Küstenstadt besticht bei mir durch ihren Charme - und den unzähligen Essmöglichkeiten..... Eine der Topattraktionen von Taiwan liegt sogar in der Nähe, die Tarokoschlucht. So nehme ich den Gratis-Shuttlebus (!) und fahre in diese Schlucht, die mir sehr ähnlich wie die Schweizer Schöllenenschlucht vorkommt, einfach viel grösser und wilder. Überhaupt erinnert mich die Landschaft vielerorts an die Schweiz hügelig und gut erschlossen ! Dass es eine Topattraktion ist merkt man auch an den unzähligen Tourbussen, die wagenladungsweise ausschliesslich chinesische Touristen durch die Insel karren und sie bei einem fotowürdigen Punkt für 10 Minuten ins Freie entlassen - aber nur straff geführt durch einen Reiseleiter, der einer Mischung aus Schafhirte und Major gleicht.
Taitung, 9. - 11. November
Nach einigen schönen Tagen fahre ich per äusserst bequemem Linienbus weiter südlich alles an der Ostküste entlang nach Taitung. Die Strecke gleicht hier etwa dem Highway 1 entlang der Westküste der USA, wild und den Taifunen ausgesetzt.
Taitung selbst hat wie Hualien auch etwa 100'000 Einwohner und glänzt wiederum mit der Freundlichkeit seiner Einwohner, auch wenn Gespräche wegen in der Regel völlig fehlenden Englischkenntnissen leider nicht stattfinden.
Wie funktioniert denn hier eigentlich das Bestellen von Essen ? Entweder haben die spezielle Karten mit Fotos der Menues oder sogar einem englischsprachigen Text. Doch nur allzuoft muss ich einen Angestellten bei der Hand nehmen, ihn zu den essenden Gästen führen und per Handzeichen mitteilen, was ich gerne essen möchte. Dabei muss man aufpassen, denn selbst für die Zahlen gibt es hier unterschiedliche Handzeichen. So wird beispielsweise die Zahl 10 mit den beiden gekreuzten Zeigefingern dargestellt. Ah ja und übrigens findet man Gabel und Messer meist vergebens.... Nur der Löffel gehört neben den Stäbchen zur Standardausrüstung auf dem Tisch, denn Chinesen lieben es zu kochen und zu brutzeln an ihrem Tisch und die Köstlichkeiten per Suppe zu sich zu nehmen.
Touristisch bietet Taitung nicht besonders viel und so mache ich mich wiederum per Bus auf die westliche Seite der Insel in die zweitgrösste Stadt Kaohsiung.

















1-6: beim Essen
7-14: Tempel(-szenen)
15: Studentenwand
16-17: Busfahren 1. Klasse
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