18 January 2009

22. Myanmar 5

11.1. Inle Lake - Yangoon
Heute ist grosser Reisetag angesagt: In 18 Stunden soll es mit dem Bus zurück in die Hauptstadt Yangoon gehen. Also auf zum Markt und sich so richtig eindecken, man weiss ja nicht was kommt: 2 Packungen Bisquits, 1 Flasche Wasser, 1 Strunk mit etwa 25 Bananen (weniger gibt es nicht) und ein Säcklein frische Erdbeeren für zusammen knapp 2 USD. Mit dem Pickup Taxi gehts zur 11 km entfernten Strassenkreuzung, wo dann ziemlich pünktlich unser Bus auftaucht. Für die ersten etwa 100 km durch bergige Landschaft bis hinunter ins Tal sind wir über 4 Stunden unterwegs, berieselt von einem Live-Mitschnitt eines lokalen Pop-Konzertes, wo die Zuschauer wie angeleimt auf ihren Sesseln kleben und fast so herzlich und begeistert klatschen wie bei einer nordkoreanischen Militärparade. Begonnen wird das Video von Militärpropaganda, die aber vom Buspersonal gekonnt durchgespult wird. Die Strasse ist so etwas zwischen einem besseren Bergweg, einer Sandpiste, einer Steinwüste und einer ausgefahrenen Panzerpiste, und das in einem 45 plätzigen Bus - einfach der blanke Horror ! Wir sind froh als wir endlich unten sind und da ging es schon beinahe flott und bequem in unserem furchtbar runtergekühlten Wüstenschiff voran, einzig gebremst von einigen Reparaturen und einem Checkpoint, wo alle Ausländer aussteigen, den Pass zeigen müssen und registriert werden. Oh du schöne Welt !
Überraschend flott geht es auf erstaunlich guter Strasse durch die Nacht, so dass wir gegen 6 Uhr morgens nach etwas mehr als 17 Stunden im Bus wieder in Yangoon ankommen.

12.-13.1. Yangoon
Nach dieser langen strapaziösen Fahrt muss ich erstmal etwas schlafen. Nach Mittag gehts dann in die Stadt, bevor ich im Hotel wieder ausspanne und mich auf die bevorstehende Thailand Reise vorbereite. Am Abend dann Genuss pur: Erstmals seit der Abreise von Yangoon kann ich wieder einen Abend im kurzen Hemd und ohne Pullover verbringen. So geniesse ich ein Bier in einem Freiluftgarten mit einer gewöhnungsbedürftigen, fast schon frostigen Modeschau. Zufälligerweise geht mein Heimweg bei einem der teuersten Hotels der Stadt vorbei: Wie mir schon aus anderen ärmeren Ländern bekannt ist, ist auch hier der Parkplatz voll mit neuen Geländefahrzeugen von Hilfsorganisationen, diesmal von WHO und Unicef. Wenn ich daran denke, dass ein Bier eines dieser wohltätigen Samariter in diesem Hotel gleichviel kostet wie eine ganze Familie in Myanmar für 2 Tage zum Leben benötigt..... Erinnern tu ich mich auch ungern daran, was die dann auch noch leisten: So wurde ich in einem Dorf auf eines vom UNDP finanziertes Projekt aufmerksam gemacht, wo Regenwasser aufwendig als Trinkwasser aufgefangen wird, das in einer Region, wo es über die Hälfte des Jahres gar nicht regnet. Selbst die Bewohner dort machen sich darüber lustig.....

14.1. Yangoon-Bangkok
Heute geht es leider schon wieder zurück nach Bangkok. Ich kanns aber nicht lassen und möchte mich unbedingt noch an der University Road Hausnummer 54 vorbeifahren lassen. Als ich das erwähne, bricht an der Reception eine allgemeine Nervosität aus. Nach einigen Diskussionen zwischen der Managerin des Hotels und dem Taxifahrer hat dieser sich dann endlich bereit erklärt, mich auf dem Weg zum Flughafen dort vorbeizufahren. Viele Taxifahrer weigern sich aus Angst, mit Ausländern dort durchzufahren. Also dann los ! Als dann die Bewegungen des Taxifahrers immer steifer werden, seine Stimme immer leiser und seine Kopfbewegungen erstarrt sind hat er mir dann gesagt, dass wir jetzt dann in diese Strasse einbiegen. Wir müssen eine Strassenverengung passieren und dann noch eine Schranke und dann, hinter baufälligen Baracken gut geschützt und von der Strasse etwas zurückversetzt ist es dann, das symbolträchtigste Haus in Myanmar, das Haus der immer noch unter Hausarrest stehenden Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. Als wir dann auch die Schranken auf der anderen Strassenseite glücklich und ohne von der Polizei angehalten worden zu sein passieren, merkte ich, wie es meinem Taxifahrer spürbar besser geht und er richtiggehend aufatmet. Vorbei durch ein Villenviertel, das wunderschön an einem See gelegen ist geht es dann zum Flughafen, einem supermodernen Ding, dem eigentlich nur noch die Flugzeuge fehlen... Was sind das nochmals für grosse, fast surreale Kontraste in diesem Land, dem eigentlich nichts fehlen würde, um eine erfolgreiche Entwicklung innerhalb Asiens zu durchlaufen. Wenn da nur nicht diese von allen verhasste Militärregierung wäre, die das Land gewaltsam und rücksichtslos in eine Richtung steuert, die niemand hier will. Kurz vor dem Einsteigen ins Flugzeug sind dann noch 2 Kampfflugzeuge russischer Bauart in den Himmel gestiegen, so als ob diese Militärtypen uns noch einen letzten schizophrenen Gruss mit auf den Weg geben wollen.

Im Flugzeug lasse ich mir nochmals meine Myanmar-Reise durch den Kopf gehen und komme zu einem für mich persönlich sehr positiven Resumee. Die grosse Frage, ob man Myanmar bereisen soll, kann ich mit einem vollen Ja beantworten, und zwar:

  • bei verantwortungsbewusstem Individualreisen können viele Leute von den Devisen profitieren, daher ja keine organisierten Gruppenreisen unternehmen
  • Nicht nur den paar Sehenswürdigkeiten nachrennen, sondern bewusst den Kontakt und das Gespräch mit verschiedensten Leuten suchen und versuchen, sich ein Bild von den Lebensumständen zu machen
  • wenn Ausländer in einer Region sind, getraut sich die sehr ausländerscheue Militärregierung nicht mehr, junge Burschen zu zwangsrekrutieren or sie als mobile Bombenspürer zu verwenden
  • durch die vielen Eindrücke, die man als Tourist in 4 Wochen über das Land und die Leute vor Ort gewinnt, kann man darüber nachher seinem Umfeld berichten und so mithelfen, das Bewusstsein im Westen über die aktuelle Lage in diesem Land zu stärken. Dazu soll mein Blog einen kleinen Beitrag leisten.




1-3: so schaut Progaganda Presse aus / this is the way propaganda press looks like
4: letzter Ausblick auf Yangoon


11.1. Inle Lake - Yangoon

Today is travel day: In 18 hours we shall go by bus back to the capital Yangoon: So I get to the market to buy well ahead since I don’t not what will come: 2 packages of biscuits, 1 bottle of water, 1 stalk with 25 bananas (less is not available) and a bag with fresh strawberries in total for less than 2 USD. With the pickup taxi we go to the junction 11 km away where the bus is appearing quite on time. For the first 100 km in a hilly landscape down to the valley we are travelling 4 hours, sprinkled by a live recording of a local pop concert where the spectators where adhered to their seats like glued on them and were applauding as cheerful and enthusiastic like in a military parade in North Korea. The video starts with military propaganda which is elegantly skipped by the bus employee. The street is something between a better walking path, a dirt track, a stone desert and a washed out tank track – simply pure horror ! We are happy that we arrive in the valley where we continue already quite fast and comfortable in a desert ship terribly cooled down only stopped by some repairs and a checkpoint where all foreigners have to get out, show their passport and getting registered. Oh you beautiful world !
Surprisingly fast we drive through the night on remarkably good roads so that towards 6 am after more than 17 hours, we arrive by bus in Yangoon again.

12.-13.1. Yangoon
After such a long exhausting journey I first have to sleep a bit. In the afternoon I go to town before I am relaxing again in my hotel preparing for my trip to Thailand. In the evening pure pleasure: For the first time after my departure from Yangoon I can spend an evening without sweater. So I enjoy a beer in a beer garden watching an almost frosty fashion show where I first have to get used to. Coincidentally on my way back home I am passing one of the most expensive hotels in town. As I already know from other poorer countries, the parking is full of new off-road vehicles of NGO’s, this time WHO and Unicef. When I am thinking that a beer for one of these charitable samaritan costs as much as a family in Myanmar would need for 2 days …. I also remember myself unwillingly what they are accomplishing: A project financed by UNDP came to my attention in a village where rain water is collected as drinking water in a region where it does not rain for half an year. Even the residents make fun of it….

14.1. Yangoon-Bangkok
Unfortunately I have to go back to Bangkok today but before I like to pass University Road number 54. As I am mentioning that in the reception a general nervousness breaks out. After some discussions between the manager of the hotel and the taxi driver, he is willing to pass there on the way to the airport. Many taxi driver refuse in fear to pass there with foreigners. Lets go ! As the movements of the taxi driver start to become stiffer, his voice more quiet and his head movement frozen he tells me that we turn into this road now. We have to pass a road contraction and a barrier and then, behind ramshackle huts well protected and a bit away from the street, this is the most symbolic house in Myanmar, the house of the piece nobel price winner Aung San Suu Kyi who still is under house arrest. As we are happily passing barrier and road contraction on the other side without being stopped by the police I am recognizing that my taxi driver improves noticeably and he really breathes a sigh of relief. Passing a villa area wonderfully situated at a lake we went to the airport, an ultra modern thing only missing the planes…. What huge, even surreal contrasts in a land which would not lack anything for a successful development in Asia if there would not be this detested military government guiding the country oppressively and ruthlessly in a direction nobody wants. Shortly before entering the plane 2 russian built fighters are starting as if these military guys would like to give us a last schizophrenic salutation on our way.

In the plane I am reviewing my trip to Myanmar and I come to a very positive conclusion. I can clearly say yes to the big question if one should travel to Myanmar because:
  • many people can profit when you travel individually and responsibly, not at all in group tours
  • not just run after the sightseeing but try to search the contact and the discussion with different people and try to get a picture about the life circumstances
  • if foreigners are in an area, the military government, which is very shy towards foreign contacts, does not practice forcible recruitement of young men or uses them as mobile bomb detectors.
  • By these many impressions which a tourist gains in 4 weeks about country and people one can report afterwards to his environment and to help to raise the awarness in the West about the actual situation in this country. I hope that I can contribute a little with my blog.

16 January 2009

21. Myanmar 4

5.1. Inle Lake
Nach 11 Stunden genau bin ich aus meinem therapeutischen Schlaf wieder erwacht. Es scheint, dass ich jede harte Busstunde im Bett wieder kompensiert habe mit einer Stunde Schlaf. Doch was für ein Schock: Es ist unfreundliche 16 Grad kalt in meinem Zimmer. Was habe ich mir da wieder angetan ? Doch nach einer wunderbaren, wirklich heissen Dusche waren meine Lebensgeister wieder geweckt und es kann losgehen. Nach dem Morgenessen auf der romantischen Terrasse bin ich ein bisschen durch das sympathische und etwas verschlafene Dörfchen spaziert, bis ich von meinem knurrenden Magen wieder mal erinnert wurde, dass ich ein Restaurant aufsuchen soll. Da es für Erdbeeren gerade Saison ist, muss ich natürlich zum Dessert einen Erdbeer Crèpe bestellen sowie einen frischen Erdbeer Lassi. Nachdem ich in der Küche noch einen einfachen Verbesserungsvorschlag für den Erdbeer Crèpe lanciert habe (statt die Erdeeren als Ganzes auf die einfache Crepe zu legen sollten sie die gescheibelten Erbeeren unter den Teig mischen) gings dann wieder gemütlich zu Fuss durchs Dorf. Den Nachmittag habe ich dann sehr bequem im Bambus Liegestuhl auf der Sonnenterrasse des Hotels verbracht. Am Abend entdecke ich am Markt einen tollen Stand mit Hot Pot (heisser Tontopf mit schmackhaftem Zeugs drin). Nach insgesamt 3 Stunden habe ich den kleinen Plastiktisch mit insgesamt 4 verschiedenen sehr interessanten Tischpartnern geteilt, so mit einer myanmarischen Reiseführerin für Deutsche, die froh war, dass sie mal wieder ohne Deutsche unterwegs sein darf; 3 ausländischen Frauen aus einem medizinischen Hilfsprojekt mit ihren lokalen Krankenschwestern; einem Pärchen aus Annecy in Frankreich, die ich vom Bus gestern kenne und zum Schluss mein französischer Kollege William. So sind wir dann noch zu viert in das Erdbeer-Lokal gegangen und genissen den Erdbeer Crèpe à la mode de Markus sowie sehr guten und grossen Caipirina... ja richtig: mit Erdbeeren.

6.1. Inle Lake
Nach dem Frühstück ging es mit William, den beiden deutschen Girls Anita und Frauke von Bagan sowie einem anderen Deutschen auf eine ganztägige Bootstour im Langboot auf den Inle Lake, der kurioserweise gar keine definierte Küste hat, sondern das Land geht kontinuierlich in Schilf und Seeanemonen über, bevor dann der überall sehr flache See folgt. So sind wir auf dem 22 km langen und 11 km breiten See herumgebrettert in überaus bequemen Sofasitzen einer hinter dem anderen. Wir besichtigen den lokalen Markt, wo alle per Boot ankommen, Dörfer die ganz im See gebaut sind und auch nur per Boot erreichbar sind sowie diverses lokales Handwerk, wie es wohl auf solch einer touristischen Tour üblich ist auch fast überall gesäumt mit dutzenden von Souvenirständen. Der Höhepunkt hier war ein Schal, der mit enormem Aufwand ganz aus Lotusfasern gewebt wird und mit 80 USD auch seinen Preis hat. So verbringen wir einen angenehmen, sonnigen und spannenden Tag auf dem Inle See. Am Abend gehen wir alle zusammen essen und enden in einem sehr internationalen Kreis mit 9 Personen natürlich mit Caipirina mit Erdbeeren, Mojito und für den Russen unter uns mit Rum direkt aus der Flasche....

7.1. Inle Lake
Nach solch einem etwas intensiveren Abend beginnt der neue Tag für mich zwangsläufig etwas ruhiger und so stand dann für den ganzen Morgen wiederum das Programm “Terrasse im Bambus-Liegesessel mit Buch“ auf meiner Agenda. Gegen Mittag versuche ich meinen stabilen indischen Zweiradesel von Bagan wieder zu finden. Nach einigen Versuchen mit noch schlechteren chinesischen Modellen bin ich dann endlich fündig geworden. Nach einem wunderbaren Mittagessen mit meinen Reisefreunden bei frischem, sehr geschmackvollen Fisch aus dem Inle See gings dann radelnd los durch die nähere Umgebung vorbei an idyllischen Dörfern, Reisfeldern und mitten durch ein Dorf, bis es auf diesem Strässchen nicht mehr weiterging. Flugs wurde ich von einem älteren Mann zum Tee eingeladen und wir haben herzlich miteinander geplaudert. Leider war er bei politischen Themen sehr zurückhaltend und ängstlich in der Aussage. Während des Sonnenunterganges gings dann wieder zurück ins Hotel, bis mich kurz darauf die empfindlich kühle Nacht wieder umschloss. Nach einem weiteren Fisch zum Nachtessen mit dem italienischen Reisekollegen Maurizio direkt am Wasser und dem fast schon obligaten Caipirina diesmal leider ohne die feinen Erdbeeren, weil die auf dem Markt nicht erhältlich waren, zusammen mit dem Franzosen Willliam und den beiden deutschen Kolleginnen Anita und Frauke gings schon mal bald ins Bett, weil ich heute erfahren hatte, dass morgen früh in einem Kloster eine Initiationsfeier für junge Mönche stattfinden wird, die ich gerne besuchen würde.

8.1. Inle Lake
Eine weitere harte Bewährungsprobe auf meiner Reise: Morgenessen um 0730 auf der Terrasse bei frostigen 13.6 Grad ist wirklich kein Vergnügen. Dass es sich schon bald mehr als lohnen würde wird sich schon bald zeigen. Mit dem Fahrrad gehts zu einer Pagode, wo die Eintrittsfeier für einen 12 jährigen Jungen in ein buddhistisches Kloster vom ganzen Dorf gefeiert wird. Nach weniger als 1 Minute wurde ich dann bereits von diesem älteren Mann begrüsst, der mich gestern zum Tee eingeladen hat. So hat er mich dann erst mal rumgeführt und bei den Familien vorgestellt. Die ganze Zeremonie wurde vom obersten Mönch geleitet und ich sass mittendrin unter den alle am Boden sitzenden Gästen. Immer wieder predigte er Respekt - vor Buddha, vor der Schrift und vor den Kleidern der Mönche. Dann wurde der mittlerweilen geschorene Junge vor allen in die traditionelle Mönchskleidung eingekleidet und hat dann den Schritt hin zu den etwas höher sitzenden Mönchen gemacht. So wurde er offiziell in die Klostergemeinschaft aufgenommen. Mittendrin zu sitzen und in all diese tief religiösen Gesichter und Augen zu sehen und die Gebete zu hören war für mich eine ganz spezielle, wirklich tiefe und intensive Erfahrung, die für mich immer einmalig bleiben wird.
Nach einem sehr schmackhaften Fisch zum Mittagessen stand dann am Nachmittag wieder meine Terrasse auf dem Programm, bevor es mit dem Drahtesel bis in den Sonnenuntergang hinein zu Besuch in Dörfer am Rande des Sees geht. Zusammen mit jungen burmesischen Männern muss ich mich dann noch in der lokalen Art des Fussballs bewähren. Am Abend verabschieden wir noch unserem Italiano in schon gewohnter Caipirina Runde, so dass einem intensiven Schlaf auch gar nichts mehr im Wege steht.

9.1. Inle Lake
Der Morgen war wiederum meiner Terrasse gewidmet, bevor es dann mit dem Fahrrad auf der einen Seeseite in rund einer Stunde zum Fischerdorf Maing Thauk geht. Die eine Hälfte des Dorfes ist auf Pfählen auf dem See gebaut und nur über einen langen Steg zu erreichen. Nachdem ich am Ende dieses Steges angekommen bin und man nur mit dem Boot weiterkommt, bin ich schon etwas enttäuscht, dass meine Besichtigungstour nun schon zu Ende ist. Da werde ich von einer lokalen Schönheit im Kanu angesprochen, ob ich hungrig sei und Lust auf Fisch habe. Da ich dieses Angebot natürlich nicht ausschlagen kann, werde ich von ihr auf dem äusserst wackligen Kanu bis zu ihrem Haus gegenüber des Stegs gepaddelt. Als einziger Gast heisst mich die ganze Familie herzlich und bewirtet mich ausgiebig. Nach dem Mahl und der Siesta, bei der ich das sehr gemächliche Dorfleben geniesse, hat mir dann die Tochter ihr Haus gezeigt, das übrigens bei jeder Vorbeifahrt eines anderen Bootes merklich wackelt. Noch schlimmer war das mit dem separat stehenden Toilettenhäuschen, das bei meinem Eintritt bedenklich in Schieflage gerät. Nicht auszudenken, wenn ich in das darunter ausserordentlich gut gedüngte Wasser eingetaucht wäre... 7 Personen wohnen in diesem Haus, teilen sich alle denselben Schlafraum, kochen mit Holz und wohnen in einer wirklich traumhaften Landschaft ganz ohne Elektrizität. Ich fühlte mich wie im Märchen, in einem harten allerdings, wenn ich bedenke, auf was ich alles verzichten müsste, um hier zu leben. Trotzdem habe ich wiederum sehr gastfreundliche, herzliche und fröhliche Menschen kennengelernt, die einen tiefen Eindruck in mir hinterlassen haben. Denselben Weg danach wieder zurückzuradeln ist mühsam und frustrierend, da einige Schulkinder spielend an mir vorbeifahren und elegant auf der schlechten Strasse um die vielen Hindernisse kurven.
Am Abend ist dann noch die nächste Abschiedsparty angesagt für unsere beiden sympathischen deutschen Maderls.

10.1. Inle Lake
Heute ist Vollmond und die allermeisten der Marktstände sind geschlossen, da dieser Tag in Myanmar ein traditioneller Feiertag ist. Nach dem unwiderruflich letzten Terrassenmorgen und dem letzten Inle See Fisch habe ich mich aufs Rad geschwungen und auf einem gefährlich schmalen Strässchen noch ein Dorf auf einer schlanken Landzunge inmitten von Wasser besucht, wo mir die Kinder fast in Scharen entgegenkommen und nach einer Weile meine dankbaren Fotomotive werden. So viel natürliche Freude inmitten dieser Kinder ist für mich wiederum ein umwerfendes Erlebnis, das je länger je mehr meinen Aufenthalt hier in Myanmar prägt. Nicht die grossen und pompösen Bauten sinds, die man hier bis auf eine Ausnahme eh vergeblich sucht, sondern die kleinen und unauffälligen, nämlich die authentischen und fröhlichen Menschen, die mit bescheidensten Mitteln versuchen, in den nächsten Tag zu kommen. Wenn man bedenkt, dass die Lebenserwartung hier nur 54 Jahre beträgt...
Am Abend gibts dann den letzten Abschied zwischen William und mir und so geniessen wir unsere letzten Caipirinas so richtig.



1: Ausflug im Langboot auf dem Inle Lake / trip in the long boat on the Inle Lake
2-12: Stimmungen und Eindrücke um dem Inle Lake herum / atmospheres und impressions around the Inle Lake
13: Aufnahmeritual für einen jungen Knaben ins Kloster / initiation ritual for a young boy to a monastery
14-15: Reisefreunde / travel friends
16-19: Leute am Inle Lake / people at the Inle Lake


5.1. Inle Lake
After exactly 11 hours I wake up from my therapeutical sleep. It seems that I have compensated every hard hour in the bus with one hour of sleep. But what a shock: It is 16 unfriendly degrees cold in my room. What have I done to me again ? But after a wonderful and really hot shower my animal spirits wake up again and I can start. After breakfast on the romantic terrace I am walking a bit in the friendly and slightly sleepy village until I am reminded by my snarling stomach that I should look for a restaurant. Because there is high season for strawberries now, I have to order a strawberry crepe and a strawberry lassi. After I have made a proposal for improving the strawberry crepe in the kitchen (instead of putting whole strawberries directly on the plain crepe they should cut and mix them in the dough) I walk cozily through the village. I have spent the afternoon very comfortable in the bamboo chair on the sun terrace of the hotel. In the evening I discover a nice place fot hot pot (hot clay pot with tasty stuff in it). After a total of 3 hours I have shared the small plastic desk with 4 different and very interesting desk partners, the first a local travel guide for germans happy to be on the road without them; 3 foreign ladies involved in a medical aid project together with their local nurses; a couple from Annecy in France I know from the bus and finally my french companion William. So we end up in the strawberry place, enjoy strawberry crepe Markus style and very good and big Caipirinas with… you guess it: strawberries.

6.1. Inle Lake
After breakfast, I went together with William, the two german girls Anita and Frauke and another german on a daytrip in the long boat on the Inle lake, which has as a curiosity no defined coastline, instead, the land fading continuously to reed and anemones until there is the overall quite flat lake. So we were driving on the 22 km long and 11 km wide lake in very comfortable sofa chairs one behind the other. We are visting the local market where all are arriving by boat, villages completely built on the lake and only accesible by boat and miscellaneous handicraft as it might be usual on such a touristy trip and almost everywhere bordered with numerous gift stalls. The highlight is a shawl completely weaved with lotus fibres in an enormous work and with 80 USD it had its price. So we are passing an enjoyable, sunny and exciting day on the Inle lake. In the evening we all have dinner together and we end up in a very international round with 9 persons of course with strawberry Caipirina, Mojito and for the russian rum directly out of the bottle…..

7.1. Inle Lake
After such a more intensive evening the day is inevitably starting a bit more quiet and therefore the program “terrace in the bamboo chair with book” is on my agenda for the whole morning. Towards noon I try to find my robust indian two wheel donkey from Bagan again. After some attempts with even worse chinese models I have finally find what I am looking for. After a wonderful lunch with my travel companions with fresh and very tasty Inle lake fish I start by bike heading through the proximity passing idyllic villages, rice fields and through a village until I cannot continue anymore. Right then I am invited by an older man for tea and we are chatting quite cordially with each other. Unfortunately he is quite cautious with political subjects and afraid to make a statement. After sunset I am going back to my hotel until the quite cold night was enclosing me again. After another fish for dinner with my italian travel companion Maurizio directly at the water and the already compulsory Caipirina but this time unfortunately without the tasty strawberries due to a non availability on the market, together with the french guy William and the two german girls Anita and Frauke, I am soon heading to my bed because I have found out that there will be an initiation celebration for young monks tomorrow morning in the monastery which I would like to visit.

8.1. Inle Lake
Another hard test on my journey: Having breakfast on the terrace in frosty 13.6 degrees is really not a pleasure. I will see quite soon that it will be more than worthwile. With the bike I cycle to a pagoda where the intiation ceremony for a 12 year old boy in a buddhist monastery is celebrated by the whole village. After less than a minute I am already greeted by the old man who invited me for tea yesterday. So he is guiding me around and introducing me to the families. The whole ceremony is led by the chief monk and I am sitting right in the middle among all guests sitting on the floor. Again and again he is praying respect – for Buddha, for the wholy scriptures and for the clothes of the monks. Then the boy shaved in the meantime is dressed in the traditional monks dress in front of everybody and then he takes the step to the monks sitting a bit higher. So is was officially included in the community of the monastery. To sit right in the middle and to see all these highly religious faces and eyes and to hear the prayers is truly a special, really deep and intensive experience which will remain unique forever.
After another tasty fish for lunch I have my terrace on the programn for the afternoon before I am cycling with my wire donkey into the sunset to villages close to the lake. Together with young burmese man I have to prove myself in the local style of football. In the evening we are celebrating farewell for our Italiano in our familiar Caipirina round so that nothing get in the way for an intensive sleep.

9.1. Inle Lake
The morning is dedicated to my terrace before I am heading with the bike in about an hour to a fishing village called Maing Tauk on the other side of the lake. One half of the village is built on stilts on the lake and can only be reached on a long footbridge. After arrival at the end of this footbridge I am quite disappointed that my sightseeing tour is already finished. Then a local beauty approaches me in the canoe ans asking me if I am hungry and keen on fish. Since I really cannot reject this offer she paddled me to her house opposite the footbridge in her extremly shaky canoe. As only guest I am cordially greeted by the whole family and feasted generously. After lunch and siesta enjoying the easygoing village life the daughter is showing me her house which wobbled remarkably everytime another canoe is passing by. Even worse with the toilet cabin standing separate besides the house which inclines remarkably when I enter. Not to imagine if I would have dived in the very well fertilized water below …. 7 persons are living in this house, share all the same sleeping room, cook with wood and live in a gorgeous landscape completely without electricity. I feel like in a fairytale, admittedly in a hard one, when I think on what I would have to set aside in order to life here. Nevertheless I have met again very hospitable, cordial and cheerful people which have made a deep impression. To cycle back the same way is painful and frustrating because some school kids are passing by effortless and are curving around the many obstacles in an elegant way.
In the evening, we have the next farewell party for our two charming german girls.

10.1. Inle Lake
Today is full moon and since this is an official holiday in Myanmar, most of the market stalls are closed. After the irrevocable last terrace morning and the last Inle lake fish I swing myself up on the bike and on a dangerously small path I am visiting a village on a narrow tongue of land where many children flock to me and after a while become my grateful foto motives. So much natural fun in the midst of these kids is again a stunning experience impressing me more and more on my trip in Myanmar. Not the big and grandiose sites, which are besides one example not to find here, but the small unremarkable, means the authentic and cheeerful people trying to come into the next day with the most moderate means. When you think that life expectancy is only 54 years here….
In the evening we havethe last farewell party between William and me and so we really enjoy our last Caipirinas.

14 January 2009

20. Myanmar 3


28.12. Hsipaw

Heute ist mal ein echt fauler Tag. Nach dem Frühstück, das ich wie üblich als letzter aller Gäste einnehme, verbringe ich den Rest des Morgens gemütlich bei meinem Buch in einem fast zu bequemen Bambus-Liegestuhl. Nach dem obligaten Essen beim Chinesen habe ich das einzige, von einer Australierin geführte Kaffeehaus, besucht. Nachher gehts zum Verdauungsspaziergang wiederum durch idyllische Dörfer von Reisbauern und buddhistischen Klöstern vorbei sowie mitten durch die Reisfelder in den Abend hinhein.

29.12. Hsipaw
Wiederum ein kalter Morgen zum Aufstehen, dazu noch Nebel, da freut man sich auf die heisse Dusche. Doch nix wars, selbst nach der üblichen Wartezeit von 10 Minuten Wasserlaufenlassen nur ein sehr scheu wärmer als Raumtemperatur zur Leitung ausfliessendes Wässerchen. Nach einigem Überwinden und Stöhnen hat es dann aber doch noch zu einer Dusche gereicht. Nach dem Frühstück gehts per Langboot einen Nebenarm des Irrawaddy stromaufwärts und dann auf verschlungenen Wegen der Teakschmuggler zu einem buddhistischen Kloster, wo wir beim "chief monk" zum Tee eingeladen sind. Daraus hat sich ein lebendiges Gespräch entwickelt über das Mönchsleben, den Buddhismus in Myanmar sowie die Meditation als wichtigen Teil des Glaubens. Danach gings im Langboot gemütlich wieder zurück bis in ein Shan Dorf, wo wir unsere Nudelsuppe zu uns nahmen. Als weitere Kuriosität besuchen wir dort einen 86 jährigen Mann, der von der Hüfte aufwärts ausser der Gesichtshaut die gesamte Haut, sogar die Kopfhaut, einfarbig tätowiert hat. Dies hat offensichtlich früher im Kampf geholfen, dass das Messer des Gegners einem nicht tödlich verletzt hat. Andere Länder, andere Sitten...

30.12. Hsipaw - Mandalay
Mit dem "shared taxi" gehts nach wunderschönen Tagen in diesem abgelegenen Dorf in einer 5 stündigen Fahrt wieder zurück nach Mandalay. Wiederum sehr spannend ist für mich der Markt, wo ich mich am Nachmittag durch einige Köstlichkeiten esse, ohne dass ich eigentlich weiss, was ich da genau esse. Aber das ist auch nicht so wichtig, denn geschmeckt hat wirklich alles sehr gut und wie immer haben auch die lokalen Leute ihren Spass daran, auch wenn wir uns nur mit Händen und Füssen verständigen können.
Am Abend gehts durch die schon vertraut dunkle Nacht von Mandalay, wo man an jeder Strassenecke fast das Gefühl hat, dass einem ein Schiff entgegenkommt, weil die vielen Generatoren, die meist auf der Strasse stehen, derart laut brummen.

31.12. Mandalay - Bagan
Bei immer noch stockdunkler Nacht geht es per Fahrrad-Rikscha rund eine halbe Stunde durch die gespenstige Stadt vorbei bei einem Markt, der nur mir Kerzenlicht erleuchtet ist bis zur Schiffsanlegestelle, wo ich das Schnellboot stromabwärts nach Bagan besteige. Erste Überraschung: Das Boot ist voller Touristen ! Schon lange nicht mehr habe ich so viele Touristen an einem Ort gesehen. Glücklichweise lerne ich ein nettes Pärchen aus Rumänien und UK kennenen, die in Jakarta leben und mit denen ich mich dann die ganze Zeit unterhalte. Zweite Überraschung: 2 Minuten nach Ablegen des Schiffes ist dieses im dichten Nebel geradaus auf eine Insel zugefahren und auf eine Sandbank aufgelaufen. So warten wir danach rund eine halbe Stunde, bis der Nebel weg ist und es der Mannschaft wieder geheuer, weiterzufahren. Nach ziemlich öden 9 Stunden in immer gleich langweiliger Landschaft und inmitten dieser zum Teil etwas fragwürdigen Touristen sind wir dann in Bagan angekommen, wo wir beim Aussteigen von einer riesigen Schar Kinder umlagert werden, die hartnäckig Bonbons fordern. Tja zu was der Tourismus alles gut ist... Nach dem Nachtessen war ich dann allerdings so müde, dass ich trotz der Aufforderung meiner Freunde von Hsipaw, die ich hier auch wieder getroffen habe, um 9 Uhr bereits die Segel streichen muss und die angesagte Sylvesterfeier von Nyang U nun halt verpasse.

1.1. Bagan
Am Morgen erfahre ich, dass Sylvester hier ein Abend wie sonst war und es auch keine Feier gab. Ausser ein paar Flaschen Bier tote Hose. Wenigstens habe ich kein Kopfweh vom Myanmar Bier. Für 0.90 USD pro Tag miete ich mir ein indisches Fahrrad ohne Gangschaltung und Licht sowie mit sehr mässigen Bremsen und pedale die rund 20 km lange grosse Schleife auf Asphalt und Sandpisten, innerhalb derer sich die ca. 2000 kleinen und grossen Pagoden befinden. Mit der Zeit hat man dann mal diese Pagoden gesehen, die sich auch noch meist sehr ähnlich sind, äusserlich wie auch im Inneren. Spektakulär jedoch ist es, als ich auf eine der grösseren Pagoden steige und die ganze riesige Ebene mit all diesen unzähligen Pagoden sehe. Dieser Eindruck zählt für mich zu den beeindruckensten in ganz Asien und ist schon alleine eine Reise wert. Mit einer Unmenge von heissem chinesischen Tee habe ich es mir dann am späten Nachmittag mit meinem Buch auf der Dachterrasse des Hotels gemütlich gemacht und mich erholt von dieser gelinde gesagt etwas holprigeren und löchrigeren Strasse als in westlichen Gefilden dieser Welt.

2.1. Bagan
Der Morgen verläuft so richtig gemütlich auf der Dachterrasse des Hotels. Am Nachmittag gehts dann wiederum per Fahrrad in die Ebene von Bagan. Diesmal aber nicht der Strasse entlang, sondern mittendurch über Sandwege, die mit meinem indischen Veloesel nur knapp fahrbar sind. Dabei bin ich an Kuh- und Ziegenherden vorbeigekommen in einer Landschaft, die mich schon etwas an Afrika erinnert hat. Nur schade, wenn man keine Verpflegung und nichts zu trinken dabei hat und sich der Hunger hartnäckig meldet. So muss ich zu bald wieder die Zivilisation ansteuern und ein Restaurant suchen. Nach einem fantastischen burmesischen Mahl mit 8 verschiedenen Köstlichkeiten habe ich mich gesättigt auf meinen mittlerweilen schon treuen Begleiter geschwungen und eine Pagode angesteuert, die berühmt ist, weil man von dort oben einen schönen Sonnenuntergang geniesst und dabei die ganze Ebene von Bagan mit all diesen Pagoden sieht. Leider bin ich nicht der einzige, der diese Idee hat und so muss ich dann gegen 1700 die Pagode mit einer Unzahl von Reisegruppen teilen: Dabei sind natürlich die Italienerin, die lautstark ihren Massimo sucht sowie die Schweizer Mutter, die ihr Kind mit einer Vielzahl von Vorschriften übergiesst, dass auf dieser ach so gefährlichen Pagode in diesem ach so fremden Land auch ja nichts passiert. Nach dem nicht ganz so spektakulären wie von mir erwarteten Sonnenuntergang bin ich dann auf einer schnurgeraden langweiligen Strasse in die Dunkelheit und meinem wohlverdienten Nachtessen mit Avocadosalat, Suppe mit Garnele und Gemüse sowie zum Abschluss einem ausgezeichneten Daiquiri zugefahren. Dieser Daiquiri wird noch Schlagzeilen machen wie sich schon bald zeigen wird !

3.1. Bagan
Heute war ein sehr ruhiger Tag: Nach einem literarischen Morgen bin ich am frühen Nachmittag zur goldenen und wundervollen Shwezigon Pagode spaziert und habe diese besucht. Es ist wirlich beeindruckend, wenn man eine derart grosse, ganz in Gold gekleidete Pagode im Sonnenlicht strahlen sieht. Es vermittelt echt ein sehr spezielles spirituelles Gefühl. Das Spannende ist wohl, dass hier in Myanmar sowohl Buddhismus als auch Animismus koexistieren, so dass in dieser Pagode sämtliche dieser 37 "Nat", nämlich der Naturgötter, auch in ihren Originalen zu sehen sind. Danach wollte ich mir eigentlich nur noch einen kurzen Daiquiri gönnen, jedoch kam mein französischer Reisekollege Williams, den ich schon von Hsipaw her kenne, zu radeln und erkannte mich auf meinem fast zu bequemen Teakstuhl, mit dem ich fast auf der Strasse sass und so kam es, dass ich dann erst so gegen 7 und nach einigen weiteren Daiquiris zu Hause (für Nicht-Reisende im Hotel) war.

4.1. Bagan – Inle Lake
Morgens um 3 läutet leider bereits schon der Wecker, weil ich um 0330 bereit sein soll für eine sehr lange Busfahrt zum Inle Lake. Nach einiger Warterei gings dann endlich um 0435 mit einer vollen Busladung los, eigentlich noch einen für meine Körpergrösse knapp akzeptablen Sitz sowie einem kleinen burmesischen Jungen neben mir, so dass ich meine Beine bequem auf seiner Seite ausfalten kann. So weit so gut, aber eben nur bis zur Abfahrt: Schon die ersten Meter sind eine grauenhafte Fahrt über sehr enge und qualitativ überaus schlechte Strassen. Der Asphaltstreifen in der Mitte reicht in aller Regel nur für ein Fahrzeug, so dass der Fahrer bei jedem entgegenkommenden Fahrzeug praktisch auf 0 abbremsen und auf dem noch schlechteren abfallenden Dreckstreifen durchfahren muss. Und das unendliche Male. Viele Male war gar kein Asphalt vorhanden, sondern einfach nur eine stark ausgefahrene Sandpiste. Dazu kam noch, dass der Magen meines kleinen burmesischen Sitznachbarn für diese Bedingungen offensichtlich nicht geeignet war, denn schon bald nach der Abfahrt beugte er sich tief über sein Plastiksäcklein und ich spüre, wie sein ganzer Körper verdächtig stossweise Bewegungen macht. Auf jeden Fall war dann das Ganze nach unendlichen und wirlich strapaziösen 11 Stunden auf einer der schlechtesten Strassen, die ich je erlebt hatte, beendet und ein netter Pick-up brachte uns die letzten 11 km bis ans Ziel. Meiner heutigen Aufgabe, ein nettes Lokal zu finden für 2 sympathische deutsche Reisebgleiterinnen, die erst morgen am Inle Lake eintreffen werden, wo man ebenso gute Daiquiris geniesst wie in Bagan, war ich leider nicht mehr gewachsen. Nach einem kurzen Essen fiel ich um 8 todmüde in mein Bett.
Dass heute eigentlich der nationale Unabhängigkeitstag war hat man nicht gemerkt, denn niemandem ist es zu feiern zumute. Lediglich eine Feier der Regierung fand im Provinzhauptort statt - finanziert von sämtlichen touristischen Betrieben in einem grossen Umkreis, die alle gezwungen wurden, bei der Regierung für umgerechnet 8 USD ein Eintrittsticket zu kaufen für eine Feier, bei der eh niemand hingeht...



1: Eisenbahngeleise / railway track
2: stolzer Reisbauer / proud rice farmer
3: Haupstrasse in Hsipaw / main road in Hsipaw
4: der Autor auf dem Fluss im Langboot / authour on the river in the long boat
5:
geschäftige Frauen / busy women
6-9: Ebene von Bagan / plains of Bagan
10: Shwezigon Pagode in Bagan
11-12: übliche Transportmittel in Myanmar / common transport means in Myanmar



28.12. Hsipaw
Today is a very lazy day. After breakfast, which I eat as last of all guests as usual, I spend the rest of the morning cozily in an almost too comfortable bamboo chair reading my book. After the compulsory chinese lunch I visit the only coffe house in town managed by an Australian woman. After that, I have made a digestion walk again through idyllic villages of rice farmers and passing buddhist monasteriers and across rice fields directly into the evening.

29.12. Hsipaw
Again a cold morning to get up, additionally foggy, so I am looking forward to a hot shower. But nothing, even after the ordinary waiting time of 10 minutes opening the water tap, the water is running out of the tap not more than shyly warmer than room temperature. After overcoming and some groaning, it finally lasts to take a shower. After breakfast we are going by long boat up the river of a branch of the Irrawady and then on labyrinthine paths of the teak smugglers to a buddhist monastery, where we are invited by the chief monk to a cup of tea. Out of it, it resulted in a lively discussion about the monks life, buddhism in Myanmar and meditation as an important part of the belief.Then we head back in the long boat to a Shan village, where we take our noodle soup. As another curiosity we meet a 86 year old man tattooed the whole skin from the hips upwards except the face but even the skin on the head in one colour. This obviously helped in earlier times that in a battle the knife of the enemy did not kill in a lethal way. Other countries, other conventions…

30.12. Hsipaw - Mandalay
After wonderful days in this remote village, I am going back to Mandalay by "shared taxi" in a 5 hours drive. Again very exciting is the market, where I am literally eating through some delicacies without knowing what I am eating. But this is not so important as everything is very delicious and as usual also the local people had fun, even when we can only communicate by hands and feet.
In the evening, I am walking in the already familiar darkness of Mandalay where on each corner I almost have the impression that a ship is coming towards me due to these many generators standing on the street and growling loudly.

31.12. Mandalay - Bagan
In still dark night I am going by cylce riksha in half an hour through the ghostlike town passing a market illuminated only by candles to the pier where I entered the fast boat downstream to Bagan. First surprise: The boat is full of tourists ! It has been a while since I have seen so many tourists at one place. Fortunately I meet a couple from Romania and UK living in Jakarta and I am going to chat with them the whole time. Second surprise: 2 minutes after departure, the boat headed straight to an island in the thick fog and crahsed on a sand bank. So we are waiting another half hour until the fog has left and the crew has the heart to to continue. After 9 dreary hours in always the same boring landscape and in the midst of partly questionable tourists, we are arriving in Bagan and after deboarding where are beleaguered by a pack of kids asking insistently for bonbons. Well what tourism can be used for…. After dinner I was so tired that despite invitations from my friends of Hsipaw which I have met here again, I have to resign and so I miss the announced new years eve party of Nyang U.

1.1. Bagan
In the morning I found out that new years eve here was an evening like any other and there was no party. Nothing doing except a few bottles of beer. At least I do not have headache from the Myanmar beer. For 0.90 USD per day I am renting an indian cycle without gearshift and light with very moderate brakes and I am cycling the 20 km loop on asphalt and sand, in which there are about 2000 small and big pagodas. After a while I have seen these pagodas which are mostly quite similar, from the outside as well as from the inside. But it is truly spectacular when I climbed on one of the bigger pagodas and to see the whole plain with these countless pagodas. This view counts for me to the most impressive in whole of Asia and is worth a trip already. With a lot of hot chinese tea I have made myself comfortable on the roof terrace of the hotel with my book and recovered from this road to put it mildly a bit bumpier and more holey than in western fields.

2.1. Bagan
The morning continues quite comfy on the roof terrace of the hotel. In the afternoon I go again to the plains of Bagan by cycle. This time not along the road but on dirt-tracks scarcely rideable with my indian bike. Thereby I am passing herds of cattle and goats in a landscape which reminded me of Africa. What a pity because I don’t have food and water with me and appetite is calling. So I soon have to pilot to civilisation again and look for a restaurant. After a fantastic burmese lunch mit 8 different delicacies I am swinging myself well nourished on my faithful wire donkey and I heading towards a pagoda famous for a nice sunset and being able to see the whole plain of Bagan with all these pagodas. Unfortunately I am not the only one so towards 5 pm, I have to share the pagoda with countless travel groups: Present is the italian woman looking vociferous for her Massimo and the swiss mother dousing her child with a multiplicity of instructions that nothing can happen on these oh so dangerous pagoda in this oh so strange country. After sunset which was not as spectacular as expected I am cycling on a boring straightaway road in the darkness to my well-deserved dinner with avocado salad, soup with prawns and vegetables and as closing an excellent Daiquiri. This Daiquiri will soon make some headlines as we can see later !

3.1. Bagan
Today was a very quiet day: After a literary morning I was walking in the early afternoon to the golden and wonderful Shwezigon pagoda and have visited it. It is truly impressive when you can see such a big pagoda covered in gold shining in the sunlight. The exciting thing in Myanmar is that buddhism as well as animism are coexisting so that in this pagoda all of the 37 "Nat", the nature goddesses, can be seen in their originals. After the visit I only wanted to grant me a short Daiquiri, but my french travel companion William who I know from Hsipaw came across on his bike and recognized me sitting almost on the street on my even too comforable teak chair and that’s why I only arrived at home (for non travelers in my hotel) at 7 pm after some further Daiquiris.

4.1. Bagan – Inle Lake
Early morning at 3 my alarm clock is ringing because I should be ready at 3 30 am for a very long bus ride to the Inle lake. After a bit of waiting we finally started at 4 35 am with a full busload, for my size a scantily acceptable seat and a burmese boy besides me so that I could stretch my legs to his side. So far so good but only until departure: Already the first meters are a cruel ride on very narrow and qualitatively very bad roads. The asphalt strip in the middle is only sufficient for one vehicle so that the driver has to brake almost down to 0 if another vehicle want to pass and to drive on the even worse and sloping dirt strip. And this endless times. Many times there is no asphalt at all but only a very eroded dirt track. Additionally the stomach of my small burmese neighbour was obviously not made for these conditions because soon after departure his body has bent over his plastic bag and I felt how his body made suspicious intermittent movements. In any case the whole trip was over after really exhausting 11 hours on one of the worst roads I have ever experienced and a nice pick up brought us to to our destination for the last 11 km. I could unfortunately not cope anymore with my task of today to find a nice place for two even nicer german travel companions arriving tomorrow at Inle Lake where we can enjoy equally good Daiquiris like in Bagan. After a short meal I felt like a stone in my bed tired to death.
Nobody has recognized that there is national independence day today, because nobody is in a mood to celebrate. There was only a governmental ceremony in the provincial capital – financed by all touristic businesses in a big area around forced to pay an entrance ticket of 8 USD for a ceremony nobody was anyway attending….

12 January 2009

19. Myanmar 2

22.12. Yangoon-Mandalay
Heute geht es auf die erste längere Strecke innerhalb Myanmars und zwar mit dem Zug von Yangoon in geplanten 15 Stunden in das etwa in der Mitte des Landes gelegene, 700 km von Yangoon entfernte Mandalay. Also auf und durch die zum Teil etwas abweisenden Beamten dieser von der Regierung kontrollierten Eisenbahnlinie durch das Bahnhofsgebäude durch zu meinem Zug, der eigentlich auf den ersten Blick noch recht akzeptabel ausschaut. Lediglich die Klimanalage und das Licht funktioniert nicht. Nur gut kann man zumindest die Fenster öffnen. Immerhin rollt der Zug mühsam aber doch pünktlich aus dem Bahnhof und wie: Als alter Bähnler weiss ich bei einer Spurbreite von lediglich 1 Meter jedoch (das entspricht den Trams (für die Deutschen: Strassenbahn) in Zürich), was da auf mich zukommen wird. Nach der Abfahrt spasse ich noch zu meinen Mitreisenden aus Singapore, dass dies hier wohl der einzige Zug auf der Welt sei, bei dem man seekrank wird. Makabrerweise soll man nie die falschen Geister beschwören, denn prompt eine halbe Stunde später hatten die Chinesen dann ihren ersten Ausfall zu beklagen wegen Seekrankheit. Dank chinesischer Behandlung und einiger Erleichterungen aus dem Magenbereich war dieser Fall bald auch wieder ansprechbar. Dafür hat uns die Aussicht auf die schönen, unendlich weiten Reisfelder im Sonnenuntergang für die bis dahin erlittenen Strapazen entschädigt. Vor dem Schlafengehen noch ein Bier im 3 Wagen entfernten Speisewagen zu nehmen tönt einfach, ist aber wegen den Wagen, die ständig wie auf einem Trampolin springen sowie der wirklich sehr engen Gänge gar nicht so einfach. Bis ich dann ankomme gibts natürlich nur noch grosse Flaschen Bier. Ja dann halt runter mit so einem Ding ! Das ist aber auch nicht ganz so einfach, denn man muss genau den richtigen Moment zwischen zwei Hüpfern abwarten, bevor man einen Schluck aus dem Glas versuchen kann zu nehmen. Als sich dann noch so ein aalglatter, angetrunkener höherer Regierungsbeamter mit einem grausligen, fast fratzenartigen Colgate-Stockzahnlächeln zu mir gesellt und mir im Fahrtlärm wegen nicht vorhandener Fenster zulallt: "we are always here to help foreigners", da muss ich, obwohl es mir doch so schwer fällt, meine Worte am späten Abend noch genau wählen. So bin ich denn doch froh, als mein Bier endlich leer ist und ich wieder in mein Abteil zurückkehren kann. Gemütlich sind wir dann im Schlafwagen Richtung Mandalay gegondelt, wo wir morgens um 3 Uhr 50 mit nur 20 Minuten Verspätung mehr geschüttelt als gerührt ankommen.
23.12. Mandalay
Nachdem ich mich erstmals im Hotel von dieser knapp erträglichen Fahrt erholt habe, bin ich auf einen kleinen Stadtrundgang gegangen. Ehrlich gesagt habe ich mir auch von Mandalay etwas ganz anderes erwartet als das was ich antreffe, nämlich eine ganz normale, ziemlich chinesisch geprägte, lärmige, staubige und sehr geschäftige Stadt mit knapp einer Million Einwohnern. Ich habe gedacht, noch schnell beim Internet Shop vorbei und meine Mails anschauen. Denkste ! Hier ist das world-wide-wait noch wirklich Tatsache. Mit knapper Mühe ist nach etwa 2 Minuten eine Seite geladen. So macht das wirklich gar keinen Spass. Viele Seiten sind auch geblockt, so dass sich die meist jugendlichen Besucher (wie an anderen Orten auch) mit Chatten und Community Seiten unterhalten die Zeit vertreiben. So hat es mich dann auch bald wieder aus diesem Laden vertrieben und habe bis zum Abflug aus diesem Land nie mehr einen Internet Shop betreten. Da es mittlerweile Nacht geworden ist stelle ich fest, dass es in dieser Stadt eigentlich nur an wenigen Hauptverkehrsstrassen eine Strassenbeleuchtung gibt, der grosse Rest der Stadt ist neben den Autolichtern und den wenigen mit Generator betriebenen Häusern echt dunkel. Ein etwas unheimliches Gefühl für mich gerade auch bei diesen schlechten Strassenverhältnissen. So muss ich denn im Dunkeln mit Hilfe meiner nützlichen Taschenlampe den Weg zurück zu meinem Hotel wieder finden.

24.12. Mandalay
Heute habe ich einen klassischen Besuchstag geplant. Also erstmals zu Fuss etwas vom Hotel weg und dann einen Fahrrad-Rikscha Fahrer herangewinkt. Der hat mich dann prompt für ein ganzes Besuchsprogramm überzeugt und mir auch noch gesagt, wie ich die 10 USD Eintrittsgebühren, die an die Regierung gehen, sparen kann. So gings dann an dem von der Regierung kontrollierten Ausländereingang des alten Palastes vorbei, der heute allerdings nur noch aus einem imposanten Stück Mauer von 3 x 2 km besteht, die man auch von aussen bewundern kann. Am Eingang winkt ironisch noch ein riesiges Schild mit den vier "Peoples desire", die da diktatorisch lauten (ohne Übersetzung):
* Oppose those relying on external elements, acting as stooges, holding negative views
* Oppose those trying to jeopardize stability of the state and progress of the nation
* Oppose foreign nations interfering in internal affairs of the State
* Crush all internal and external destructive elements as the common enemy


Das wird dann den eigenen Leuten jeden Abend am Fernsehen und in jeder Zeitung aufgetischt. Weiter kamen wir beim "Bureau of Special Investigation" vorbei, der Geheimpolizei, an dessen Tor lässig ein paar eklige Typen, alle in denselben Lederjacken, rumhängen. Tiefste DDR lässt hier grüssen !
Endlich kommen wir zum interessanten Teil, dem Besuch der Pagoden. In der einen steht ein wunderschöner 9 Meter hoher Buddha, der ganz aus einem einzigen Stück Marmor gefertigt wurde. In einer anderen Pagode sind dutzende grosser Marmortafeln zu sehen, wo wichtige Teile der buddhistischen Schrift in Pali verewigt sind. Am Schluss machte ich ein schöner Gang auf den über 200 m hohen Hügel von Mandalay, der natürlich auch heilig ist und mit unzähligen Pagoden und Buddhafiguren versehen. Dementsprechend wird dies meine erste Besteigung eines Hügels, den ich ganz ohne Schuhwerk bewältigen muss. So dies reicht nun wirklich für heute und es geht nach erfolgreicher Rückkehr gemütlich mit der Fahrrad-Rikscha zurück ins Hotel.

25.12. Mandalay - Hsipaw
Heute fahre ich mit dem "shared taxi", einem Taxi das man sich mit anderen Fahrgästen teilt, in einer 5 stündigen Fahrt auf noch halbwegs guten Strassen vorbei an zum Teil sehr abenteuerlichen Fahrzeugen durch eine schöne, etwas hügelige Gegend Richtung chinesische Grenze in ein angenehmes Dorf namens Hsipaw mit vorwiegend ländlicher Bevölkerung. So verbringe ich endlich mal den Nachmittag gemütlich auf der Sonnenterrasse und lese meinen Doktor Faustus weiter.

26.12. Hsipaw
Heute ist wiederum ein Höhepunkt meiner Reise, nämlich zusammen mit dem Besitzer des Gästehauses ein 6 stündiger Spaziergang durch die Reisfelder und dem Besuch mehrer Familien der Volksgruppe der Shan, die eigentlich den Chinesen näher stehen als den Burmesen, und die in einem Teil des Landes immer noch im Krieg mit den geliebten Burmesen um Unabhängigkeit sind. Geklärt hat sich im Laufe des Tages auch die Frage, warum in diesem abgelegenen Dorf der Strom 24 Stunden am Tag zur Verfügung steht. Die Antwort: Er wird von den Chinesen geliefert ! So lerne ich überall sehr selbstbewusste, würdevolle und arbeitsame Leute kennen, die auch mir gegenüber sehr aufgeschlossen und interessiert sind. Im Laufe des Tages habe ich durch Diskussionen viele zum Teil haarsträubende Geschichten gehört von den Leuten, was sich die Regierung früher alles mit ihnen erlaubt hat. Dassselbe ist mir auch in Kambodscha widerfahren, nur haben die mittlerweile eine andere Regierung...
Das Haupteinkommen dieser Bauern ist natürlich der Reis, nebendran verdienen sich die Familien ein Zubrot vorwiegend mit Heimarbeiten wie Zigarren drehen oder Körbe flechten. Insgesamt ergibt das ein Monatseinkommen von etwa 40 US Dollar, von dem im Schnitt 3 Generationen zu leben haben. Und trotzdem haben mir alle ohne Ausnahme einen zufriedenen und ausgeglichenen Eindruck gemacht und hatten immer Zeit für einen Schwatz oder eine Tasse Tee. Ich habe mich jedenfalls während meiner Bürozeiten sehr selten so ausgeglichen gefühlt wie diese Bauern, die in allereinfachsten und primitivsten Verhältnissen leben und mit sehr bescheidenen Mitteln ein hartes Leben führen.

27.12. Hsipaw
Frühstücken draussen beim Gästehaus im Hof bei erfrischenden 16 Grad, das ist nach sovielen heissen Monaten echt ein gemischtes Vergnügen. Nun ja, eingewickelt in den Pullover und mit viel heissem chinesischen Tee geht auch das. Beim Frühstück habe ich einen Italiener, den Maurizio, kennengelernt, der in den Sommermonaten einen Kiosk in Bologna führt und im Winter durch die Welt reist. So habe ich mich mit ihm zusammen aufgemacht zu einem 1 ½ stündigen Marsch quer durch Reisfelder und Bananenplantagen vorbei an abgelegenen Hütten an einem idyllisch gelegenen Flüsschen mit wiederum sehr freundlichen Leuten zu einem wunderschönen beeindruckenden Wasserfall.
Am Abend haben wir in internationaler Männerrunde aus Italien, Holland und Frankreich uns dem lokalen Grappa-ähnlichen Gebräu etwas nähergebracht, bevor wir uns nach dem üblichen "fried rice" oder "fried noodle" Gericht an normalem Pool Billard auf einem Snookertisch versuchen. Immerhin können wir in etwas mehr als einer Stunde 2 Partien beenden, Showeinlagen aus den diversen Ländern zur Freude der anwesenden lokalen Männern (Frauen haben sich in dieses Lokal leider keine verirrt) natürlich eingerechnet.






1: fliegende Händlerin im Zug / hawker in the train to Mandalay
2: Aussicht aus dem Zug auf dem Weg nach Mandalay / view out of the train window on the way to Mandalay
3: Irrawady in Mandalay
4: Dorfszene in Mandalay / village scene in Mandalay
5-7: verschiedene Tempel in Mandalay / different temples in Mandalay
8: 9 m hoher Marmorbudhha / 9 m high marble buddha
9: mein Riksha Fahrer / my rikhsa driver in Mandalay
10: Kinder auf dem Mandalay Hill / children on the Mandalay Hill
11: der Autor auf dem Mandalay Hill / the author on the Mandalay Hill
12: Mandalay
13: Tankstop auf dem Weg nach Hsipaw / gas stop on the way to Hsipaw
14-16: Landschaft und Dörfer um Hsipaw / landscape and villages around Hsipaw



22.12. Yangoon-Mandalay
Today, there is the first longer trip in Myanmar by train in planned 15 hours from Yangoon to Mandalay, which is situated in the middle of the country and 700 km away from Yangoon. I am passing the partly denying officials in the railway station of this railway company controlled by the government to my train which does appear quite acceptable at first sight. Solely air condition and lights are not working and so I am quite happy that at least the window can be opened. Anyway, the train is coasting strenously and on time out of the station: As old railwayman I know what we are going to expect with a gauge of only 1 meter (this is equal to the trams in Zurich). After departure I am joking to my fellow passengers from Singapore that this might be the only train in the world where you can get seasick. Funnily, you should never ask the wrong ghosts because after half an hour the chinese had to complain their first drop out due to motion sickness. Thanks to chinese treatment and some easments out of the stomach area this case is soon responsive again. Instead, the view on beautiful and endless ricefields compensated for suffered exertions. To have a beer in the restaurant waggon before sleeping 3 waggons away sounds easy but is not so simple due to the waggons which are constantly jumping like on a trampolin and the narrow aisles. Until I arrive there are only big bottles of beer available. Well then go for it with such a thing ! But again this is not so easy as you have to wait exactly between two jumps before you can try to take a mouthful of beer out of the glass. As there is a slicky and dipsy higher government employee sitting to me with a gruesome and grotesque face and a freezing Colgate smile and babbled to me in the noise due to missing windows "we are always here to help foreigners", then I have to choose my words clearly although it was not easy for me. I am quite happy when my beer is finished and I return to my compartment. Quite cozy in the sleeping waggon, we are driving towards Mandalay like in a gondola, where we arrive in the morning at 0350 am with only 20 minutes delay more shaken than stirred.

23.12. Mandalay
After I have recovered from this scarcely bearable ride, I make a little city tour. To be honest, I have also expected Mandalay to be different than what I see, means a very normal, quite chinese influenced, noisy, dusty and very busy town with barely 1 milion inhabitants. My intention is to quickly check my emails in the internet shop. Wrong ! World wide wait is a fact here. With a lot of effort, a page is loaded after 2 minutes. That is really not fun at all. Many pages are also blocked so that the adolescents (as at other places as well) are busy chatting and maintaining community pages. So I am running out of this shop quite quickly and have never entered an internet shop again until my departure out of this country. In the meantime it got dark and I realize that there is a road lighting only in very few main roads, the big part of the city is really dark besides the car headlights and the few houses with generators. Quite a sinister feeling also due to the bad road conditions. So I have to find my way back to the hotel with aid of my helpful torch.
24.12. Mandalay
Today I have planned a classical visiting day. Firstly away from the hotel and then I beckoned a cycle rikhsa driver over to me. He promptly convinced me for a whole visting program and additionally told me how to save the 10 USD entrance fee for the government. So we are passing the foreigner entrance of the old palace controlled by the government only composed by an impressive piece of wall today measuring 3 x 2 km which can also be admired from the outside. At the entrance, there is a huge sign with the four "Peoples desire" waiving ironically and written in a dictatory way:
* Oppose those relying on external elements, acting as stooges, holding negative views
* Oppose those trying to jeopardize stability of the state and progress of the nation
* Oppose foreign nations interfering in internal affairs of the State
* Crush all internal and external destructive elements as the common enemy

This is dished up to the own people every evening on TV and in every newspaper. Further on, we are passing the "Bureau of Special Investigation", the secret police, where some cool and disgusting guys, all dressed in the same leather jacket, were hanging around. The deepest of GDR is greeting ! Finally we are coming to the interesting part, the visit of the Pagodas. In one is a wonderful, 9 meter high Buddha, manufactured out of one single piece of marble. In another Pagoda, dozens of marble plates can be seen where important parts of the buddhist writings are eternalized in Pali. At the end there is a nice walk up to Mandalay hill, more than 200 meters high, which is of course also holy and supplied with numerous pagodas and buddha figures. Correspondingly this is my first ascent of a hill to be mastered fully without footgear. So this is enough for today and after successful return I let myself drive in a comfy way back to the hotel in a cycle riksha.

25.12. Mandalay - Hsipaw
Today i booked a "shared taxi", a normal car shared with other guests, and in a 5 hours drive on halfway good roads passing by partly very adventurous vehicles through a beautiful and hilly landscape towards the chinese boarder to an enjoyable village called Hsipaw. The afternoon I was comfortably spending on the sun terrace continue reading my doctor Faustus.
26.12. Hsipaw
Today is another highlight of my trip namely a 6 hours walk with the owner of the guesthouse through rice fields and the visit of several Shan families which are closer to the Chinese than the Burmese and are still in a war for independence with the beloved burmese. It has been clarified during the day why there is 24 h electricity in this remote village. Answer: Delivered by the Chinese ! I have met very self-conscious, dignified and hard-working people which are very open and interested towards me. In discussions during the day I have heard many hair-raising stories from people what the government has done with them. I have experienced the same in Cambodia but in the meantime, they have another government…
The main income of these farmers is rice of course, besides that the families are earning money mainly with manufacturing cigars or binding baskets done in homework. All in all they have a monthly income of about 40 USD, where on average 3 generations have to live from it. Despite that, all without exceptions gave an expression of being satisfied and balanced and had always time for a chat or a cup of tea. During my office hours, I have seldom felt as balanced as these farmers living a hard life in very simple and primitive circumstances and with very modest means.
27.12. Hsipaw
Having breakfast outside the guesthouse in the courtyard at refreshing 16 degrees, this is a mixed pleasure after so many hot months. Well, it can be managed wrapped in the sweater and with a lot of hot chinese tea. During the breakfast I have met the Italian Maurizio who is managing a snack bar in Bologna during sommer months and in winter time he is travelling in the world. Together with him we went in 1 ½ hours to a wonderful and impresive waterfall across rice fields and banana plantations passing remote cabins at an idyllic creek with again very friendly people.
In the evening, in an international mens round from Italy, Netherlands and France, we are bringing ourselves closer to the local, grappa-like mixture and after the ordinary "fried rice" or "fried noodle" dinner we try to play pool billard on a snooker table. After all, we can finish 2 games in a bit more than one hour, and to the amusement of the local men (women did not get lost in this place) spontaneous shows of the different countries included of course.